Auf der Landkarte der 3. Fußball-Liga fehlen die Städte aus dem Ruhrgebiet. Trotzdem steckt eine große Portion Pott-Mentalität in der Spielklasse. Man muss sich nur mit Sascha Mölders unterhalten.
Der 33-Jährige begrüßt seinen Gesprächspartner zwar mit einem „Servus“, so wie es bei seinem Klub 1860 München üblich ist. Aber dann kommt die Ruhrpott-Schnauze durch. „Ich hab’ schon richtig Bock auf den ersten Spieltag“, sagt der gebürtige Essener. Das verwundert wenig, denn 1860 tritt beim 1. FC Kaiserslautern an. Beide Mannschaften kommen insgesamt auf 64 Bundesliga-Jahre. Der Gastgeber rechnet mit mehr als 40 000 Zuschauern auf dem Betzenberg. Die ARD übertragt am Samstag ab 14 Uhr live.
„Solche Spiele zu erleben, darauf haben wir hingearbeitet“, sagt Mölders. Im Mai setzte sich 1860 München in der Aufstiegsrunde durch. Mölders erzielte in den Partien gegen den 1. FC Saarbrücken drei Tore.
Ziel Klassenerhalt
Aktuell mehren sich die Stimmen, die den Löwen den Durchmarsch in die 2. Bundesliga zutrauen. Für Kaiserslauterns Sportchef Martin Bader ist 1860 ein Aufstiegsfavorit. Alois Schwartz, Trainer beim Karlsruher SC, sieht die Münchener am Saisonende auch weit vorne.
„Unser Ziel ist erstmal der Klassenerhalt“, sagt Mölders. „Wir spielen ja in einer superstarken Liga“. Zehn der 20 Klubs haben eine Bundesliga-Vergangenheit. Das Auftaktprogramm beschert 1860 Heimspiele gegen den KFC Uerdingen und Energie Cottbus.
Mölders will dann in der Startelf stehen. Die Konkurrenz ist durch die Zugänge Stefan Lex und Antonio Grimaldi zwar stärker geworden. Aber das stört Mölders nicht. „Ich werde auf meine Einsätze kommen. In meiner Karriere habe ich mich immer durchgesetzt“, sagt er.
Mölders denkt an seine Zeit als Jungprofi beim MSV Duisburg. Die Jahre bei Rot-Weiss Essen, als er zum Idol an der Hafenstraße aufstieg. An Bundesliga-Tore für den FC Augsburg. Nun ist er Publikumsliebling bei 1860. Die Pott-Mentalität kommt offenbar auch in Bayern an.