Sowohl der Chemnitzer FC als auch Rot-Weiß Erfurt haben nach ihren Insolvenzanträgen den Rückzug in die Regionalliga Nordost bekanntgegeben. Somit wird noch ein Absteiger in der 3. Liga gesucht. Alles läuft auf die Reserve von Werder Bremen hinaus.
Die Sportfreunde Lotte müssen aus den letzten fünf Spielen nur einen Punkt holen, um den zweiten Klassenerhalt in Folge auch rein rechnerisch unter Dach und Fach zu bringen. Vielleicht gelingt es den Sportfreunden schon am kommenden Wochenende (Samstag, 14 Uhr) im Heimspiel gegen Erfurt.
Dass der Klub aus dem Tecklenburger Land schon Anfang April durchatmen kann, ist ein großer Verdienst von Trainer Andreas Golombek. Der 49-Jährige ist nach Ismail Atalan, Oscar Corrochano und Marc Fascher der vierte SFL-Trainer in der laufenden Saison. Atalan nahm kurz vor dem Saisonstart ein Angebot des VfL Bochum an, Corrochano verließ Lotte nach nur wenigen Tagen aufgrund von Differenzen mit der Mannschaft, Fascher wurde wegen Erfolgslosigkeit entlassen. Golombek ist es, der Lotte wieder in Form gebracht und das Ziel Klassenerhalt fünf Spieltage vor Schluss so gut wie perfekt gemacht hat. Doch seine Zukunft ist ungewiss. "Ich mache hier meinen Job bis zum 30. Juni. Alles andere steht nicht in meiner Macht. Vielleicht wird ja gute Arbeit am Ende doch noch belohnt", sagt "Golo".
Der ehemalige Verler Trainer hofft auf eine Vertragsverlängerung in Lotte. Manfred Wilke, der Fußball-Obmann der Sportfreunde Lotte, hält sich auf RevierSport-Nachfrage in der Trainer-Personalie noch bedeckt. "Wir haben bis zum 30. Juni einen Trainer und werden bis dahin sicherlich auch noch ein Gespräch mit Andreas Golombek führen. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen", erklärt Wilke, der hinzufügt: "In zehn Tagen werden wir wissen, wer die Sportfreunde Lotte in der nächsten Saison trainieren wird."
Pokal-Niederlage könnte Golombek Vertragsverlängerung kosten
Wilkes Aussagen lassen Raum für Spekulationen. Eine Vertragsverlängerung mit Golombek, dessen Pflichtspiel-Bilanz - 21 Spiele, sieben Siege, fünf Remis, neun Niederlagen - sich durchaus sehen lassen kann - würde Sinn machen. Anders als bei Corrochano oder Fascher ist die Stimmung in der Kabine gut. Doch letztendlich könnte die Vertragsverlängerung an einer Niederlage scheitern.
Denn auf die 1:2-Niederlage im Westfalenpokal-Halbfinale ist Wilke immer noch schlecht zu sprechen. "Das war ein extremer Fehlgriff - von wem auch immer. Das ganze Controlling der Sportfreunde Lotte hat in diesem Spiel versagt. Das ist ein Desaster, welches nicht nachzuvollziehen ist", poltert Wilke, der Trainer Golombek schon kurz nach dem Spiel aufgrund dessen Startaufstellung die Leviten gelesen hat. Fragt sich nur, ob Wilke sich und den Sportfreunden Lotte einen Gefallen tut, wenn er innerhalb von nur einem Jahr den fünften Trainer installieren würde.
Acht Verträge sind für die Saison 2018/19 gültig
Laut Lottes Teammanager Tim Gorschlüter haben mit Yannick Zummack, Alexander Langlitz, Marcus Piossek, Max Oesterhelweg, Kevin Freiberger, Tim Wendel und Mats Facklam (alle bis 2019) sowie Matthias Rahn (bis 2020) nur acht Spieler gültige Arbeitspapiere für die kommende Saison. Ob nun Golombek oder doch der fünfte Trainer innerhalb von nur zwölf Monaten: Auf den zukünftigen Lotte-Trainer wartet bezüglich der Kaderplanung noch viel Arbeit.