Die Situation ist aber eine gänzlich andere: Die Zebras sind mit großem Abstand Tabellenführer, den Meiderichern reichen solche Ergebnisse gegen die direkten Verfolger um diese auf Abstand zu halten. Die Devise: Kein unnötiges Risiko eingehen, wie Trainer Ilia Gruev bestätigt: "Gegen Rostock haben wir solch ein Spiel noch verloren. Da ist eine klare Weiterentwicklung in unserer Mannschaft zu erkennen."
Wenn der Tabellenzweite sich über einen Punkt gegen uns freut, ist das Werbung für den MSV Duisburg
Ilia Gruev (MSV Duisburg)
In der Tat, der MSV weiß, worauf es im Kampf um den Aufstieg ankommt - nur keine Zähler auf unnötige Art und Weise verschenken. Und diese Devise zählt vor allem bei den Gegnern, die sich in der eigenen Hälfte verbunkern um dem Duisburger Offensivdrang keine Luft zum Atmen zu geben. Das stört natürlich besonders die Angreifer: "Magdeburg hat keinen Fußball gespielt, haben die Bälle nur nach vorne geschossen und versucht von unseren Fehlern zu profitieren", klagte Kingsley Onuegbu an, fügte aber prompt hinzu: "Wir wollen dominant spielen und die Gegner stellen sich dementsprechend nur hinten rein - damit müssen wir leben."
Leben kann der MSV auch mit diesem Zähler, auch wenn Interimskapitän Kevin Wolze den vergebenen Chancen hinterher trauerte und schlussendlich von zwei verlorenen Punkte sprach. Dennoch: Da der VfL Osnabrück im Parallelspiel zu Hause der Bremer Reserve unterlag (0:1) konnten die Zebras ihren Vorsprung auf den Relgationsplatz vorerst sogar ausbauen. Da darf die Frage gestattet sein, ob die Konkurrenz überhaupt aufsteigen möchte. "Die wollen alle, aber in der 3. Liga kann jeder jeden schlagen", gab Onuegbu zu Bedenken.
Trotz dessen bleibt festzuhalten: Selbst der Tabellenzweite aus Magdeburg suchte in der schauinsland-reisen-Arena das Heil einzig und alleine in der Defensive. Ein Fingerzeig auf den gehörigen Respekt, den die Meidericher sich in der Liga mittlerweile erarbeitet haben: "Das zeigt sich dann auch in der Tabelle", musste auch Wolze mit einem Lächeln auf den Lippen zugeben. Und auch Sportdirektor Ivo Grlic schloss sich dem an: "Das Tempo, das wir gegangen sind, war zugegebenermaßen auch extrem schwer mitzugehen. Deshalb hat sich Magdeburg in der zweiten Hälfte auch komplett zurückgezogen."
Demzufolge kann man das Statement des Trainers wohl ohne lange zu überlegen unterschreiben: "Wenn der Tabellenzweite sich über einen Punkt gegen uns freut, ist das Werbung für den MSV Duisburg."