Nach dem 1:0-Prestigeerfolg im Derby beim VfL Osnabrück waren die Hoffnungen nicht nur unter den Fans der Preußen, sondern auch in der Führungsriege groß, dass der SCP dieses Erlebnis in eine erste positive Serie würde umwandeln können. Nach Ablauf der beiden weiteren Partien in der Englischen Woche, in denen die Münsteraner sowohl gegen RW Erfurt (2:2) als auch in Kiel (1:1) nicht über ein Remis hinauskamen, muss jedoch konstatiert werden, dass die Preußen weiter auf der Stelle treten.
Endlich den Bock umstoßen
Auf Platz zwölf rangierend fehlen der Mannschaft zwar nur vier Punkte auf Rang drei, doch blickt man auf die fußballerische Komponente, dann trennt die Münsteraner momentan wohl einiges mehr von dieser Platzierung. Kämpferisch zeigt der SC Preußen großes Potenzial, doch die technischen Fertigkeiten vergangener Tage blitzen heuer viel zu selten auf. Der Mann, der lange Zeit verlässlich für herausragende Momente im Angriffsspiel der Domstädter gesorgt hatte, doch in der letzten Saison komplett aufs Abstellgleis einbog, scheint sich nun aber vorgenommen zu haben, den Bock umzustoßen. Nach seinen drei Roten Karten, unterirdischen Leistungen und bisweilen fragwürdigem Verhalten, geriet Amaury Bischoff gegen Holstein Kiel zum Retter für den SCP.
Mit seinem Treffer in der 89. Spielminute sicherte Bischoff seiner Mannschaft nicht nur einen Punkt, sondern feierte auch eine echte persönliche Auferstehung. Endlich wieder mal eine gute Leistung des technisch so beschlagenen Franzosen, der am Ende überglücklich war: "Persönlich war das Tor für mich sehr wichtig, die letzten Monate waren für mich sehr schwer. Der Punkt war insgesamt aber wichtig für unseren ganzen Kader." Bischoff, der nur aufgrund fehlender Angebote weiterhin an der Hammer Straße Fußball spielt, könnte in verbesserter Form nun wieder ein entscheidender Faktor für die Preußen werden. "Auf Dauer kommen wir aber mit einem Punkt nicht weiter, wir brauchen mal wieder einen Dreier", betont indes Kapitän Jens Truckenbrod.