Ein Eigentor par excellence Seit Monaten sprechen die Duisburger vom 31. Oktober 2013 als dem entscheidenden Datum. Der Tenor: Wenn der Schuldenschnitt bis dahin nicht gelingt, ist der MSV wirtschaftlich am Ende. Jetzt, am 31. Oktober 2013, ist die kolportierte Deadline plötzlich keine mehr. Jetzt hat der Schuldenschnitt auf einmal noch Zeit.
Das Kalkül hinter der internen Fristsetzung ist klar: Die Euphorie des „Schwarzen Sommers“ sollte genutzt werden, um die Gläubiger schnellstens vom Verzicht zu überzeugen.
Doch dieser Schuss ist nach hinten losgegangen. Bei den Fans, die diesem Datum seit drei Monaten entgegen fiebern, wurde wertvolles Vertrauen verspielt, weil ihre Gefühle mit Füßen getreten wurden. Konsequenz: Die Fananleihe wird wohl zum Fiasko, weil alle, die zeichnen wollten, auf den Schuldenschnitt gewartet haben.
Außerdem steht der MSV nun mit heruntergelassener Hose dar. Die Verhandlungen über den Schuldenschnitt müssen wieder in weiten Teilen vorne beginnen, weil die Zusagen, die der Klub bislang erhalten hat, wertlos sind. Schlimmer noch: Es besteht nun sogar die Gefahr, dass einige Gläubiger den nach wie vor alternativlosen Schuldenschnitt jetzt gar nicht mehr mittragen wollen.