Bei der gut aufgelegten Reserve des VfB Stuttgart müssen die Meidericher beweisen, dass sie nicht nur offensiv überzeugen, sondern auch hinten sicher stehen können.
Güll wäre nach Tsourakis bereits der zweite Youngster in der Startelf An sich wäre die Herausforderung schon groß genug, doch die zahlreichen Ausfälle erschweren das Vorhaben zusätzlich (siehe InTeam auf Seite 22). Allen voran Branimir Bajic wird auf der Sechs ein Loch hinterlassen, das kaum geschlossen werden kann. Denn der Kapitän hielt zuletzt immer die Zügel in der Hand und verteilte die Bälle. Auch wenn Bajic Defizite im Tempo aufweist, ist er nicht ersetzbar.
Allerdings bleibt Karsten Baumann aller Unkenrufe zum Trotz gelassen: „Natürlich tut es weh, dass mit Markus Bollmann und ‚Baja‘ zwei Routiniers ausfallen, Bauchschmerzen habe ich deshalb aber nicht.“
Im Gegensatz zum Spiel gegen Saarbrücken wird der Fußballlehrer die Ausrichtung wohl umstellen und mit der 4-2-3-1-Formation auf die Verletzungsseuche reagieren. Während klar ist, dass Matthias Kühne erneut seine Chance in der Startelf erhält, wird ein Youngster wahrscheinlich sein Debüt in der Anfangsformation feiern. Nach drei Kurzeinsätzen und 63 Minuten Profiluft sieht Baumann Maximilian Güll für die Aufgabe auf der linken Seite gewappnet.
Der 18-Jährige, der seit Saisonbeginn zum Kader zählt, wäre damit nach Shootingstar Athanasios Tsourakis bereits der zweite Spieler aus der eigenen Reserve, der in der dritten Liga von Beginn an ran darf. Zudem sind mit Julien Rybacki und Babacar M‘Bengue in Stuttgart zwei weitere Akteure aus der U23 an Bord.
Der Coach nutzt die Herbstferien, um drei A-Jugendliche zu testen Der Kontakt zum Unterbau ist Baumann besonders wichtig. Deshalb nutzt er die Herbstferien auch zur Sichtung. Seit dieser Woche sind die A-Jugendlichen Nils Pagojus, Dominik Behr und Steffen Böhm dabei. „Sie machen technisch einen sehr guten Eindruck, sind nicht nervös und körperlich sehr weit“, verteilt Baumann Komplimente.
Dass sich der Nachwuchs ad hoc in der 3. Liga behaupten kann, beweist die Reserve des VfB eindrucksvoll. Der schwäbische Talentschuppen ist seit dem 14. September (1:3 gegen Leipzig) ungeschlagen und die Elf von Jürgen Kramny hat sich Respekt verschafft. „Die haben eine gute, junge, hungrige Mannschaft, die sehr schnell nach vorne spielt“, weiß Baumann und betont, dass die Defensive endlich stehen muss: „Unser Hauptthema wird sein, nicht in Konter zu laufen. Dabei müssen wir aber selbst immer wieder Nadelstiche setzen.“
Wie schon gesagt, ein schwieriges Unterfangen, das nur gelingen kann, wenn die Abwehr endlich mal Stand hält.