„Wir werden auch wieder Erfolg haben“ Die Möglichkeiten richteten sich wie sonst auch überall nach den Strukturen des Vereins – und die waren eher semiprofessionell. Viele Aufgaben habe er während seiner Zeit im Südwesten neben der Trainertätigkeit gehabt, erklärt Luginger. Eine davon war der ‚Nebenjob‘ als Manager. Als solcher durfte er sich zwar seine eigene Mannschaft zusammenstellen, doch dieses britische Arbeitsmodell ist nicht jedermanns Sache. „Auf die Dauer macht sich das dann schon bemerkbar“, outet sich Luginger als Anti-Magath: „Das braucht Kräfte auf, die man dann nicht mehr auf den Platz bringen kann.“
Mit diesen strukturellen Mängeln und der sich daraus ergebenden Mehrarbeit für das Trainerteam habe es jedoch nicht zusammengehangen, dass sie ihn auf die Straße setzten, da ist sich Luginger sicher. „Wir hatten vor der Saison viel Verletzungspech und am Ende nur noch einen Stürmer. Aber wenn die vielen Offensivspieler wieder fit sind, werden wir auch wieder Erfolg haben.“
Das „Wir“ spricht Bände
Es ist geradezu entlarvend, dass der Ergoldinger auch eine Woche nach seiner Entlassung noch immer das „Wir“ benutzt, wenn er vom 1. FC Saarbrücken spricht. Denn dieser Sprachgebrauch macht deutlich, wie sehr er mit dem Verein verwachsen war. Ohnehin macht es den Anschein, als sei Luginger kein sprunghafter Trainer. Schon in Oberhausen war er mit einer Saison Unterbrechung zehn Jahre lang erst als Spieler, später als Co-Trainer, Sportlicher Leiter und letztlich Cheftrainer aktiv. Umso schmerzhafter muss es für ihn, der sich so mit dem Verein identifizierte, gewesen sein, beurlaubt zu werden, ohne nochmal zeigen zu dürfen, dass er es besser kann. Schließlich bleibt er von seinen Saarbrückern überzeugt: „Für den Aufstieg sind andere sicher besser aufgestellt, aber für das obere Drittel sollte es eigentlich schon reichen.“
Aber nach über 200 Spielen an der Seitenlinie kennt Luginger die Funktionsweisen des Geschäfts nur zu gut. „Man muss ja nicht immer alles verstehen. Es ist ganz einfach so, das muss ich eben akzeptieren.“ Jetzt beginne ein neuer Weg, eine neue Aufgabe. Also doch der prompte Einstieg bei den Schwaben? Luginger bremst ab: „Früher oder später.“