Als guter Vater zeigte sich Dzaka dann solidarisch und legte sich auch einige Tage mit hohem Fieber ins Bett. Doch die Kollegen in Oberhausen werden sich bedankt haben, als er der Reihe nach einen nach dem anderen ansteckte und die Oberhausener so als das große Überraschungspaket nach Osnabrück aufbrechen mussten.
Aufgrund der Fieberwelle mussten Mike Terranova, Mario Klinger, Felix Schiller und Dimitrios Pappas die Segel streichen und von zuhause aus die Daumen drücken. Und Dzaka selber? Der hoffte, dass die Luft für 60 Minuten reicht. Erst vor der Abwehr als Staubsauger, dann nach der Pause weiter vorne als Ballverteiler. Und nicht zu vergessen als Kopfballungeheuer. Denn in Abwesenheit von Terranova, der zuletzt in der Luft für Furore sorgte, war es diesmal der Zweitkleinste, der mit seinem Kopfball zumindest einen Zähler rettete.
Vermutlich war es Dzakas Art sich bei den Kollegen für den Bazillus zu entschuldigen, den er rund um die Mannschaft auf Reisen schickte. Und um noch einen drauf zu legen, rackerte er 90 Minuten statt der eigentlich eingeplanten 60 Zeigerumdrehungen.
Dementsprechend fix und alle und von Hustenanfällen geplagt, stand der Mann der Woche am Ende Rede und Antwort. Sein Fazit: „Wir haben ein sehr gutes Auswärtsspiel gemacht und nur wenig zugelassen. Und auch nach dem 0:1 waren wir sicher, dass wir noch was mitnehmen können. Wir haben derzeit einfach das Selbstvertrauen. Ein großes Kompliment an die Mannschaft.“
Was die sicher auch an den ehemaligen Osnabrücker verteilt hätte, wenn sie gefragt worden wäre. Durch den Treffer zum 1:1 wurde es für Dzaka an der alten Wirkungsstätte ein ganz spezieller Tag. Zumal der Mittelfeldman auch beim VfL gehandelt wurde. Dzaka: „Es lag an einigen Dingen, dass es nicht geklappt hat. Ich hatte hier eine tolle Zeit, ich wünsche dem Verein alles Gute, aber nun konzentriere ich mich nur auf Oberhausen.“ Und den Abstiegskampf, den RWO zu 100 Prozent angenommen hat. Trotzdem bleibt es alles ganz eng im Keller. Daher weiß auch Dzaka, dass es keinen Grund gibt, sich auf den letzten sechs ungeschlagenen Partien auszuruhen. „Wichtig ist, dass die Mannschaft funktioniert. Und das macht sie. Wir hatten gegen Osnabrück wieder so viele kranke und verletzte Spieler. Klasse, wie wir das kompensiert haben. Jetzt haben wir uns alle gefunden, trotzdem haben wir noch nichts erreicht.“
Wobei die Kleeblätter auf der Zielgeraden immer schwerer auszurechnen sind. Speziell bei den ruhenden Bällen. Denn jetzt müssen die Gegner auch Dzaka auf der Liste haben. Obwohl der Treffer für den Routinier nicht zufällig kam. „Ich habe in meiner Karriere schon einige Treffer mit dem Kopf erzielt. Und in dieser Szene habe ich richtig auf den kurzen Pfosten spekuliert.“ Zum Schluss schickte Benny Reichert noch eine Ansage an die Konkurrenz: „Wir haben gezeigt, dass wir wieder wer sind. Wir brauchen vor niemandem Angst haben und die anderen werden registriert haben, dass wir eine Serie hingelegt haben und man gegen uns erst einmal gewinnen muss.“