Nach der letzten Blessur - einem Muskelbündelriss - gab es sogar Anfeindungen aus dem eigenen Fanlager. Das ging so weit, dass ihm sogar der Rat gegeben wurde, doch einen Antrag auf Sportinvalididtät zu stellen. Im Gespräch mit RS bezieht Reichert Stellung.
Benny Reichert, wie geht es Ihnen?
Die Heilung verläuft sehr gut. Ich hoffe, dass ich in zwei oder drei Wochen wieder trainieren kann.
Wie haben Sie die Kritik an Ihnen aufgenommen?
Nachdem ich von unserem Trainer davon gehört habe, habe ich mir das alles durchgelesen. Ich fand das traurig und ungerecht.
Warum?
Weil ich mir alle Verletzungen geholt habe, weil ich mich für den Verein reingeworfen habe. Ich hätte eigentlich öfter pausieren müssen, aber ich habe mich trotzdem zur Verfügung gestellt. Am Ende war ich immer der Dumme. Zum Beispiel bei der Herzmuskelentzündung, wo ich zuvor krank gespielt habe. Dann habe ich trotz meiner Knieprobleme gespielt, obwohl es die Warnung von den Ärzten gab. Aber ich wollte mich durchbeißen und der Mannschaft helfen. Und dann gab es den schlimmsten Fall in Liga zwei... Ich hatte den besten Vertrag in meiner Oberhausener Zeit. Wir spielten gegen den Abstieg und daher habe ich gegen den MSV trotz vorheriger Probleme gespielt. Und dann habe ich mir einen Meniskus- und Innbandeinriss geholt, der auch noch schlecht verheilte. Im Endeffekt bin ich ein Jahr ausgefallen und habe nur Krankengeld kassiert. Daher ist es sehr traurig, was ich zuletzt lesen musste. Zumal ich öfter die Gelegenheit hatte, den Verein zu wechseln. Ich bin immer hier geblieben, weil ich an RWO hänge. Und ich weiß, dass es Leute gibt, die das schätzen. Trotzdem ärgert es mich, was da geschrieben wurde. Das macht mich schon nachdenklich. Denn ich rege mich am meisten auf, wenn ich der Truppe nicht helfen kann. Kommen wir zur Lage in der Liga. Wie sehen Sie die Ausgangsposition? Wir verpassen es einfach, die Punkte zu holen, die wir aufgrund unserer Leistungen verdient hätten. Aber ich bin sicher, wir kriegen das hin, denn mittlerweile sind wir auch in der Breite gut aufgestellt.
Können Sie sich einen erneuten Doppelabstieg eigentlich vorstellen? Das wäre der Super-GAU. Aber daran denke ich nicht. Jeder von uns hat Freunde, die gerade in der Regionalliga spielen. Das ist so schwer, da wieder hochzukommen. Und wir dürfen das dem Verein nicht antun, gerade jetzt, wo die neuen Trainingsmöglichkeiten entstanden sind, die Jugend endlich so steht, wie man das für einen Verein wie RWO erwartet. In der 2. Liga hatte ich am Ende nicht das Gefühl, dass es noch klappen könnte. Das ist jetzt ganz anders. Denn ich habe kein Team gesehen, das gegen uns klar besser war. Ganz im Gegenteil.