Zumindest so lange nicht, wie die Erste Mannschaft gleichzeitig in der 3. Liga spielt. Doch mittlerweile ist der Ärger verraucht, denn die Verantwortlichen mussten eingestehen, dass der Fehler im eigenen Haus zu suchen ist. Seit Oktober 2010 hätte man von dem Beschluss wissen können, seit dem 17. Mai 2011 hätte man davon wissen müssen. Daher räumt Oberhausens Präsident Hajo Sommer ein: „Da hat der Vorstand gepennt, den Schuh ziehe ich mir gerne an, weil ich das einfach nicht gelesen habe. Keiner von uns im Vorstand hat sich damit beschäftigt, da dürfen wir uns nichts vormachen.“
Im Endeffekt hat der Fauxpas aber keine Auswirkung, denn ein Regionalliga-Aufstieg, der als Tabellenerster über eine Qualifikations-Runde möglich gewesen wäre, ist in Oberhausen sowieso kein Thema gewesen. Sommers: „Das könnten wir uns gar nicht erlauben. Wenn wir nach der Ligenreform in der neuen Oberliga vertreten sind, dann ist das absolut in Ordnung. Denn wir betrachten die U23 als Ausbildungsbetrieb für die Erste Mannschaft.“
Und um die Oberliga-Quali zu packen, reicht am Ende der Spielzeit Platz 13 in der Niederrheinliga. Etwas Gutes hat die Investition in die Reserve aber dennoch, auch Sommers streicht das heraus: „Hätten wir eine Kirmestruppe in der Niederrheinliga an den Start geschickt, dann würden ein Yannis Schliesing, ein Florian Abel oder ein Dominik Borutzki jetzt nicht oben spielen. Die hätten wir alle nicht, dafür hätten wir eine Erste Mannschaft, die bei den ganzen Ausfällen derzeit nur aus sieben Mann bestehen würde.“
Und das würde die Arbeit von Trainer Mario Basler noch kniffliger machen. Dem neuen Coach stellt Sommers allerdings ein gutes erstes Zwischenzeugnis aus: „Die ersten Wochen waren gut, er hat die Erwartungshaltung bisher erfüllt.“