Marc Fascher, Coach der Adlerträger, verriet auf der Pressekonferenz nach dem Spiel das vermeintliche Erfolgsrezept des Tages: "Ich habe den Jungs gesagt, dass wir einfach mal so das Spiel angehen müssen, wie als wenn wir in Unterzahl agieren würden. Da machen wir das nämlich immer richtig gut. Und die Jungs haben dann wirklich losgelegt wie die Feuerwehr."
Frühe Sicherheit
Tatsächlich dauerte es nur 24 Sekunden, ehe aus dem ersten Angriff über den heute von Beginn an spielenden Philip Heise, der mustergültig auf Radovan Vujanovic flankte, der in der Mitte vollendete, die frühe 1:0-Führung resultierte. Der SCP überrannte die verdatterten Gäste in der Anfangsphase förmlich. Nur drei Minuten nach dem 1:0 verpasst erneut Vujanovic eine Heise-Hereingabe nur knapp, auch Kluft (6.) und Halet per Kopf (10.) scheiterten. Die Heidenheimer fingen sich jedoch und kreierten erste eigene Angriffe. Christian Essigs Freistoß strich nur knapp am linken Winkel vorbei (18.).
Das nächste Tor hätten hingegen erneut die Adlerträger markieren müssen. Jens Truckenbrod spielte Vujanovic traumhaft frei, der umkurvte FCH-Keeper Frank Lehmann, doch sein Schüsschen auf den leeren Kasten wurde vor der Torauslinie noch geklärt (32.). Die Preußen bauten nach ihrer starken ersten Halbzeit ab und konnten sich in der Viertelstunde vor und nach der Pause bedanken, dass die Gäste nicht zum Ausgleich kamen. "In dieser Phase muss einfach der Ausgleich für uns fallen", ärgerte sich auch Heidenheims Coach Frank Schmidt im Anschluss. "Zugegeben, dort haben wir einige Male Glück gehabt", pflichtete ihm auch Marc Fascher bei.
Heise und Vujanovic überragend
Dass die Preußen aber an so einem Tag auch richtig guten Fußball spielen können, bewiesen die Hausherren vor dem 2:0. Der überragende Philip Heise, der erst zum zweiten Mal für den SCP in der Dritten Liga in der Startelf stand, bediente Björn Kluft und dessen gefühlvolle Hereingabe musste Vujanovic nur noch über die Linie drücken (60.). Der bislang nicht gerade treffsichere Stürmer bewies auch endlich einmal echte Knipserqualitäten. Spätestens dieses Tor gab Münster viel Sicherheit, zu der auch die gute erste halbe Stunde von Neuzugang Nejmeddin Daghfous im Preußen-Jersey beitrug. Die Fascher-Elf machte die Räume eng und spielte ihren Stiefel herunter.
Acht Minuten vor dem Ende fiel dennoch ein Tor für Heidenheim. Der eingewechselte Marc Schnatterer fand die Lücke in Münsters Viererkette und Adam Jabiri vollendete überlegt zum 1:2-Anschluss aus Sicht der Schwaben (82.). Zwar versuchte es der FCH in der Folgezeit nochmal, doch die Preußen waren an diesem Tag zu souverän, um die Punkte noch abzuschenken. Nach den Standing Ovations für den neben Vujanovic besten Preußen Philip Heise bei dessen Auswechslung in der Schlussminute, pfiff Schiedsrichter Harm Osmers wenig später ab. Die Preußen überholten mit diesem Heimsieg ihren Gegner und sind jetzt Tabellenachter.
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