Insgesamt 375 Erst- und Zweitligaspiele bestritt Ansgar Brinkmann für Osnabrück, Münster, Mainz, Gütersloh, Eintracht Frankfurt, Tennis Borussia Berlin, Bielefeld, Ahlen und Dresden ehe er seine Karriere in der Regionalliga in Münster ausklingen ließ, wo er auch heute noch Dauergast bei den Heimspielen der Preußen ist. Nach dem torlosen Derby sprach er mit RervierSport über das Spiel, den neuen Trainer der Arminia und seine beiden Herzensvereine
Ansgar Brinkmann, in Ihrer Brust dürften auch heute noch zwei Herzen schlagen. Wie fällt Ihr Fazit des Derbys aus?
Das Unentschieden ist schon absolut okay, auch wenn ein 3:3 sicher allen Zuschauern lieber gewesen wäre. Die Preußen hatten über die 90 Minuten die besseren Torchancen, deshalb kann die Arminia mit dem einen Punkt wohl zufrieden sein.
Warum konnten die Bielefelder das Spiel trotz der langen Überzahl nicht für sich entscheiden?
Die Arminia war eigentlich kreativer im Spiel nach vorne, allerdings nur bis zum Strafraum von Münster. Der letzte Pass kam bei ihnen nie an. Ich bin mir sicher, dass sie das besser können.
Insgesamt aber geht es in den letzten Wochen bergauf.
Der neue Trainer hat es wirklich hinbekommen, dass wieder eine Ordnung auf dem Platz zu erkennen ist. Bielefeld spielt schon seit mehreren Spielen ein sehr gutes Pressing. Stefan Krämer hat der Mannschaft seine Handschrift verpasst und die Wende geschafft. Darüber freue ich mich sehr.
Sie kennen sich doch in der dritten Liga gut aus. Wie schätzen sie die beiden Mannschaften im Vergleich zum Rest der Liga ein?
Es gibt in diesem Jahr keine Übermannschaften wie Braunschweig, Rostock oder Dresden, die die Liga dominieren. Es ist alles sehr ausgeglichen und jeder kann jeden schlagen.
Wohin, denken Sie, führt der Weg der Arminia in dieser Saison noch?
Obwohl die Arminia schlecht gestartet ist, sind es nur zehn Punkte bis nach ganz oben. Wenn sie weiter so konstant bleiben und sich vielleicht im Winter noch einmal verstärken, wer weiß, was dann noch möglich ist. In diesem Jahr noch um die ersten drei Plätze zu spielen, wird auf jeden Fall schwierig.
Also läuft es auf einen Platz im Mittelfeld raus?
Abwarten! Mit einem guten Lauf kann man auch nochmal an die oberen Plätze rankommen. Ich halte das nicht für unmöglich.
Und was trauen sie den Preußen noch zu?
Preußen ist ein Aufsteiger. Man hat gesehen, dass sie nicht so kreativ sind und im Spielaufbau Probleme haben. Eigentlich kann Münster nur kontern. Natürlich stehen sie gut, lassen nur wenig zu und haben die beste Abwehr der Liga, aber für oben wird das letztlich nicht reichen, Denn wenn man oben mitspielen will, dann muss man das Spiel auch selber machen können.