„Eine ordentliche Portion Zufall“, könne mitentscheidend für den Ausgang der Partie seines WSV in Regensburg sein, hatte Trainer Uwe Fuchs vor dem Anpfiff im Jahnstadion geunkt, verlassen wollte er sich darauf aber nicht und so wählte der Coach eine ungewöhnlich offensive Ausrichtung. Für den erkrankten Kapitän Karsten Fischer rückte Fatmir Vata auf die rechte Außenbahn, der wie sein Pendant Nermin Celikovic auf links, Tobias Damm und Andrés Miguel Formento in der Sturmspitze mit Zuspielen füttern sollte.
Dieses Rezept schien auf knüppelhartem Boden zunächst auch aufzugehen. Denn die Bergischen, die neben Fischer auch Abwehrchef Mitja Schäfer ersetzen mussten, versteckten sich keineswegs, sondern spielten gleich flott nach vorne. So bot sich den Gästen auch die erste Gelegenheit. Doch nach einem Freistoß von Celikovic scheiterte Stefan Lorenz in der zehnten Minute mit seinem Schuss aus rund zehn Metern an Regensburgs starkem Keeper Rouven Sattelmaier, der seiner Elf im Saisonverlauf schon den ein oder anderen Punkt festgehalten hatte. Bei Mario Neunabers Gewaltschuss musste der Schlussmann der Bayern allerdings nicht eingreifen (13.). Der Ball strich ebenso über die Latte, wie Peter Stoilovs Versuch auf der Gegenseite (18.).
Nachdem die Wuppertaler die Anfangsminuten klar dominierten, fanden die Regensburger erst nach Stoilovs Warnschuss ins Spiel – und wie. Nur eine Minute später tauchte der ehemalige Wuppertaler Marcel Reichwein nach einem feinen Hackentrick von Tobias Zellner völlig frei vor Christian Maly auf, scheiterte aber am Keeper des WSV. In der 35. Minute allerdings machte es Reichwein zum Leidwesen seiner alten Kollegen besser. Der aus Ahlen nach Regensburg gewechselte Angreifer dran von rechts in den Strafraum ein und ließ Maly keine Chance. Eine Trotzreaktion der Rot-Blauen, für die Björn Weikl die beste Gelegenheit im ersten Abschnitt vergab (25.), blieb aber aus – im Gegenteil: Kurz nach dem Führungstreffer verpasste Reichwein sein zweites Tor nur knapp (41).
Auch nach dem Seitenwechsel änderte sich nur wenig am Bild. Weiter bestimmte der SSV das Geschehen, kam durch Tobias Schlauderer (49.) und Peter Stoilov (55.) auch zu dicken Gelegenheiten, die die Gastgeber aber ausließen. Vom WSV indes kam fast nur Stückwert, wieder einmal fehlte vor allem die Kreativität, intelligente Pässe in die Spitze waren erneut Mangelwahre, Damm und Formento hingen völlig in der Luft.
So blieb es also beim Regensburger Sieg. Mit Glück hatte dieser allerdings nichts zu tun – der WSV war einfach zu schwach, um den Hausherren zumindest einen Zähler abzuluchsen. Auf Uwe Fuchs und seine Elf dürften schwierige Wochen zukommen.