Erstaunlich langweilig war Nico Schlotterbecks Abend in Zagreb. Dabei hat sich der ab kommenden Sonntag 25 Jahre alte Innenverteidiger von Borussia Dortmund sogar kurz vor Schluss noch auf dem Spielberichtsbogen verewigt.
Durch seinen kräftigen Steilpass nämlich, der Zagrebs Abwehr etwas glücklich passierte und Serhou Guirassy frei vor Danijel Zagorac auftauchen ließ. Diese Chance ließ sich der Guineer natürlich nicht nehmen und schoss zum 3:0-Endstand ein (90.).
Stellt sich bei Borussia Dortmund jetzt etwa Konstanz ein? „Wenn wir am Samstag gewinne, dann würde ich sagen, dass das passt. So haben wir seit der Niederlage in Mainz erst zwei Siege“, sagte Schlotterbeck gegenüber DAZN. Am Samstag, 30. November, 18:30 Uhr, empfängt Borussia Dortmund den FC Bayern München.
Schlotterbeck dürfte da deutlich mehr zu tun bekommen als an diesem Mittwochabend in Zagreb. Nur einen Torschuss habe er abbekommen, sagte sein Schlussmann Gregor Kobel. Und auch Schlotterbeck sprach über einen erstaunlich defensiv eingestellten Gegner. „So tief habe ich sie nicht erwartet. Sie haben nicht einmal die Anstöße angelaufen.“
Möglich auch, dass das Geläuf dabei sein Übriges getan hat. „Furchtbar“ nannte Schlotterbeck den Rasen im baufälligen Stadion Maksimir. Seifig und rutschig sei der Untergrund gewesen. Keine optimalen Bedingungen zum Fußballspielen, doch der 24-Jährige nahm es mit Humor. „Das passt schon. Dafür machen wir längere Eisenstollen drauf.“
Der BVB habe gegen die defensiven Kroaten abwarten müssen und dann seine Chancen genutzt. Den Anfang machte Jamie Gittens, der in der 41. Minute links im Strafraum in die Mitte zog und den Ball im rechten Winkel versenkte - ein Traumtor. Nach der Pause schlug Pascal Groß einen Eckball auf den Kopf von Ramy Bensebaini, der zum 2:0 für die Borussia einköpfte (56.).
Guirassys Comeback-Tor nach Verletzung rundete den Abend aus Dortmunder Sicht ab. Wenn sie das jetzt gegen Bayern München bestätigen, dann wird Schlotterbeck auch wagen, von Konstanz zu sprechen.