Ein Kopfballtreffer zum 1:0 und endlich wieder ein Tor des Mittelstürmers nach längerer Flaute.
„Lief in den letzten Spielen ein bisschen unglücklich“, gab er nach dem starken Auftritt in Koblenz nun freudestrahlend zu. Unter den RWO-Fans war er zuletzt umstritten. Ihm wurde fehlende Technik sowie nicht genug Zug zum Tor vorgeworfen. Oft wirken seine Aktionen etwas hölzern und demzufolge unglücklich. Was bei Trainer Jürgen Luginger und der Mannschaft aber ganz anders gesehen wird. Dort wird hoch anerkannt, was der 26-Jährige für das Team bedeutet.
Denn König schafft nicht nur Räume und rackert gegen die gegnerischen Innenverteidiger. Er ist auch der erste Abwehrmann. Er ist der erste Rot-Weiße, der den Spielaufbau des Gegners stört, und das überaus effektiv. Auch gegen Koblenz eroberte er viele Bälle in der gegnerischen Vorwärtsbewegung zurück und leitete damit Konter seines Teams ein. Zudem ist er bei Standards regelmäßig im eigenen Strafraum zu finden und verstärkt das Bollwerk mit Miletic, Schlieter, Pappas und Gordon.
Er ist für einen Mittelstürmer ein ungewohnt teamfähiger Akteur, ja manchmal würde man ihm vor dem Kasten sogar mehr Egoismus wünschen.
Fünf Spiele war er jetzt ohne Tor, nach seinem Galaauftritt mit zwei Treffern in Augsburg. Dort gab er sich so grazil und abgezockt, dass es eine Freude war. „Die Tore sind nicht so wichtig, hängt das nicht zu hoch“, meinte er damals zu Journalisten nach dem 2:2 in der Fugger-Stadt.
Auch jetzt blieb er bescheiden: „Natürlich tut das gut, doch viel wichtiger ist, dass wir so famos dastehen. 16 Punkte, Mannomann“, freut er sich, mit RWO und einer starken Kameradschaft die richtige Wahl nach dem missglückten zweiten Jahr in Wehen getroffen zu haben. „Ich fühle mich hier pudelwohl“, sagt er und erzählt, dass er mit seiner Freundin ein kleines Haus auf dem Land in Krefeld-Oppum gemietet hat. Der Mann scheint angekommen zu sein. So kann es weitergehen: Mal trifft er, mal Mike Terranova oder jemand anders und das Team sammelt Punkt um Punkt für den Klassenerhalt.
Auf die Partie gegen St. Pauli in zwei Wochen im Stadion Niederrhein darf man sich freuen. Und dass man die als Spitzenspiel oder Verfolgerduell titulieren darf, hätte vor der Saison auch niemand geglaubt. Niemand, auf keiner Seite. Ist doch schön so.