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Koblenz - RWO 0:1
Was RWO Koblenz voraus hat

RWO: 0:1! König sorgt für Sieg in Koblenz

RWO setzt seinen erstaunlichen Marsch in Richtung Tabellenspitze der 2. Fußball-Bundesliga fort und feierte in Koblenz durch Ronny König einen 1:0 (0:0)-Sieg.

Uwe Rapolder reiht sich ein in die vielen Trainer und Teams, die Oberhausen unterschätzen. „Dass so eine Mannschaft wie RWO hier gewinnt, das geht gar nicht“, sagte der Koblenzer Übungsleiter nach dem Spiel. Geht sehr wohl, hatte ihm eine kämpferisch blendend eingestellte Gastmannschaft in neunzig Minuten zuvor gezeigt. RWO gewann durch ein Tor von Ronny König (52.) verdient. Weil Oberhausen mehr Chancen hatte, weil Rot-Weiß mehr Einsatz zeigte und als Mannschaft besser funktionierte. Und vor allem weil sich die Elf von Trainer Jürgen Luginger akribisch auf den Gegner vorbereitet hatte und auf alle Koblenzer Bemühungen eine Antwort hatte. „Wir wussten, dass es ein schweres Spiel werden würde, sagte Kapitän Markus Kaya nach dem Match. „Und wir wussten, dass wir Geduld haben müssen.“

Koblenz stellt ohne Frage ein robustes Team; doch bereits nach 15 Minuten war zu sehen, dass Kampf und Brechstange gegen eine sattelfeste RWO-Defensive kaum ausreichen würden. Koblenz gab die Sturm- und Drangphase auf und verlegte sich wieder auf sein gewohntes Spiel in Lauerstellung. Nur: Kreative Geistesblitze fehlten vollends. Anders die Gäste. Kaya wurde unumstrittener Herrscher im Mittelfeld und zog die Strippen, die er sich zuvor durch starken kämpferischen Einsatz genau dort gesichert hatte. Moritz Stoppelkamp vor ihm sorgte für die brasilianischen Momente. Manchmal aber übertrieb es der Zehner und scheiterte dann kläglich. Öfters wäre mehr Handwerk als Kunst der Mannschaft dienlich gewesen. Aber die Freiräume werden ihm derzeit gegönnt, ein Kreativspieler soll riskant spielen. Wie beides geht, zeigen immer noch Kaya – und Mike Terranova. Der lief sich als hängender Linksaußen nach vorn und hinten die Hacken wund und arbeitete für alle.

Das ist die Essenz des ersten Durchgangs. Zwingendes sprang jedoch noch nicht heraus, weil beide Mannschaften bei allem gegenseitigen Positionsgerangel vor allem sicherten. Doch offenbar hatte Oberhausen den Gegner besser studiert, denn König traf nach dem Wechsel - und danach war es das Spiel der Rot-Weißen: Gegner kommen lassen und in Lücken stoßen. Auch dazu hatte Luginger Marcel Landers zurm Wiederanpfiff für den indisponierten Markus Heppke gebracht. Das zahlte sich aus. Auch wenn die Flankenläufe oft zu überhastet vorgetragen wurden, so brachten sie doch Gefahr und beschäftigten Koblenz so sehr, dass die gar nicht recht an die Offensive denken konnten.

Ein Versuch über rechts hätte zum 2:0 führen können, doch Ronny König erwischte die Kopfballvorlage von Kaya in der Rückwärtsbewegung und konnte keinen Druck hinter den Ball bringen. David Yelldell parierte. Kaya versuchte sein Glück danach noch mit einigen Distanzschüssen, doch die verfehlten ihr Ziel knapp.

Auf jeden Fall knapper als die Versuche der immer hilfloseren Koblenzer. Die verlegten sich ab der 70. Minute komplett auf hohe Bälle in den RWO-Strafraum, doch damit tut man zur Zeit Marinko Miletic, Thomas Schlieter oder Dimi Pappas nur einen Gefallen. Die fischen in der Luft alles weg. Heinrich Schmidtgal auf links oder Daniel Gordon zentral vor der Abwehr waren weitere Hauptpersonen in dieser 20-minütigen Demonstration effektiver Abwehrarbeit. Und dass ein Kopfball von Matej Mavric in der Nachspielzeit auf die Latte plumpste, war ein Betriebsunfall, der kaum für Aufregung sorgte. Da wähnte sich RWO schon längst als verdienter Sieger – ohne Überheblichkeit, sondern in dem Selbstbewusstsein, eine funktionierende Mannschaft zu sein - die der von Koblenz vieles voraus hat.

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