Noch einmal: Beim KFC Uerdingen scheint nichts unmöglich zu sein. Wenn man denkt, dass es schlimmer und peinlicher nicht mehr geht, dann legt der KFC noch einmal einen drauf.
Wie die "Rheinische Post" nun berichtet, verklagten die Vorstandsmitglieder Dirk Röthig und Peter Kahstein das beliebte Fan-Radio "BlauRot". Röthig und Kahstein haben demnach Christian Ritzenfeld und Timon Ufermann, den Betreibern des Fan-Radios, per Anwalt eine Zahlungsaufforderung in Höhe von 3000 Euro zukommen lassen. Der Grund: Verletzung der Markenrechte.
Und: Mit Vorstandschef Thomas Platzer war die Klage laut der "RP" nicht abgesprochen. Nächster Ärger ist innerhalb des Vorstands wohl vorprogrammiert.
Über Röthig ist bekannt, dass er als Anteilseigner der Tarogue Holdings Inc., einer Firma auf den Britischen Jungferninseln, in den "Panama Papers" auftaucht. Bei den Dokumenten handelt es sich um rund 11,5 Millionen E-Mails, Briefe, Faxnachrichten, Gründungsurkunden, Kreditverträge, Rechnungen und Bankauszüge als PDF-, Text- sowie Bilddateien aus den Jahren 1977 bis 2016.
Nach Einschätzung der beteiligten Medien belegen die Unterlagen legale Strategien der Steuervermeidung, aber auch Steuer- und Geldwäschedelikte, den Bruch von UN-Sanktionen sowie andere Straftaten durch Kunden des panamaischen Offshore-Dienstleisters Mossack Fonseca. Ein entsprechender Auszug liegt RevierSport vor. In welche Kategorie Röthigs Firma genau fällt, ist allerdings nicht klar.
Die Firma "Stadtwald Wohnungsbau UG Krefeld", als deren Geschäftsführer Kahstein bis Oktober 2023 auftrat, wird auf der Businessplattform "Northdata" seit dem 15. April 2024 unter "Liquidation", also Insolvenz, gelistet.
Die "Radio BlauRot Entertainment GmbH" hatte die Markenrechte erworben - zum Wohle des Vereins. "Der KFC kann die Markenrechte uneingeschränkt weiter nutzen, was zum Beispiel im Falle einer Insolvenz sogar ein großer Vorteil sein könnte", sagte Ritzenfeld der "Rheinischen Post".
Weiter erzählt Ritzenfeld: "Weder Dirk Röthig noch Peter Kahstein haben zuvor je ein Wort mit uns gewechselt, obwohl wir immer bei den Spielen, jederzeit ansprechbar und unsere Telefonnummern bekannt sind. Was mit einem Anruf hätte erledigt werden können, wird von den Herren Kahstein und Röthig mit einer unangekündigten Zahlungsaufforderung angegangen. Wir sind erstaunt, dass Teile des Vorstands die ohnehin knappen Mittel des Vereins dafür verwenden, das eigene Vereinsradio von einem Anwalt abmahnen zu lassen und traurig, dass man mit seinem eigenen Medium offenbar nur mit einem Anwalt kommuniziert, einen Grund dafür gibt es aus unserer Sicht nicht."
Röthig meinte über die Klage gegen das eigene Fan-Radio: "Wir können und werden als Verein nicht auf die Markenrechte verzichten. Wir hatten angeboten, von der Zahlung abzusehen und die entstandenen Kosten zu übernehmen. Mehr können wir nicht machen. Das ist unglücklich gelaufen."