Einer war Heinrich Schmidtgal, den die Verantwortlichen von der Zweitvertretung des VfL Bochum losgeeist hatten. Und vor dem ersten Auftritt auf der Zweitligabühne brachte es der Linksfuß für den VfL in zwei Jahren auf 62 Partien in der Oberliga Westfalen und der Regionalliga West. Auch beim SC Verl kam er in den beiden Spielzeiten zuvor fast auf die komplette Zahl von Einsätzen.
Und das scheint sich nun fortzusetzen. Nach vier Partien stehen 360 Einsatzminuten auf seinem Arbeitsprotokoll. Die volle Ausbeute auf dem linken Flügel, wo er nach der Umstellung auf die altbewährte Dreierkette auf der Außenbahn Daniel Embers verdrängen konnte. „Ich bin sehr froh, dass der Trainer mir bisher vertraut hat“, freut sich der 23-Jährige über seine Nominierungen. „Ich werde mich in jedem Training weiter anbieten, um meinen Platz zu verteidigen.“
Foto: firo.
Bisher fiel auf: Schmidtgal und das RWO-Motto „Malocherschicht“ passen zusammen. Sein großes Plus ist die Bereitschaft, sich in jeden Zweikampf zu schmeißen. Wobei allerdings die Akzente nach vorne noch ausbaufähig sind. Doch das geht in der Mannschaft auch einigen anderen so. Sein Fazit nach den ersten Begegnungen: „Wir sind gut gestartet. Nach dem ersten Spiel haben uns eigentlich alle einen Fehlstart vorausgesagt. Aber wir konnten uns stetig steigern und festigen. Mit den sieben Zählern bin ich sehr zufrieden.“
Wie der Rest der Elf auch, denn obwohl der Stamm der Kleeblätter blieb, muss man drei „Ligafrischlinge“ erst einmal integrieren. Denn auch Schmidtgal kann ein Lied davon singen, dass der Unterschied zwischen der Regionalliga und Liga zwei deutlich zu erkennen ist. „Alles ist viel schneller und körperbetonter. Es kommen mehr Emotionen auf, das kannte ich aus der vierten Klasse nicht. Ich denke aber, ich komme damit ganz gut zurecht. Es macht einfach viel mehr Spaß, wenn man vor so vielen Zuschauern aufläuft.“
Zumindest in der Fremde, in Augsburg waren es bei der Stadioneröffnung knapp 20.000 Besucher, in Rostock 14.000. Partien, in denen die Oberhausener auch Eigenwerbung betreiben konnten, daher darf man zum nächsten Heimspiel gegen die Aachener Alemannia mit 10.000 Zuschauern rechnen. Schmidtgal: „Aachen bringt viele Anhänger mit, es wäre klasse, wenn das Stadion schön voll wäre.“
Immerhin gehen die Oberhausener als Tabellensechster in das Match: „Der Blick auf die Tabelle ist schon schön“, verrät der Mittelfeld-Mann, „aber das sagt noch nichts aus. Es lässt sich nur alles einfacher an mit so einem Start. Besser, als wenn man wieder der Musik hinterherlaufen muss.“
Trotz der guten Ausgangsposition hatte Luginger noch einige Punkte, die er bemängelte. Vor allem die Konter, die gegen Ahlen und Rostock sehr fahrlässig vergeben wurden. Schmidtgal: „Das stimmt. Speziell gegen Ahlen mussten wir alles früher klar machen müssen.“
Üben kann man die Konter sicher am Freitag gegen den 1.FC Köln. Der ehemalige Bochumer freut sich auf die 90 Testminuten. „Der Termin wurde gut gewählt. Man bleibt im Rhythmus, kann aber auch das Wochenende noch etwas genießen.“ Bevor dann die echten Kaliber anstehen. Aachen, Fürth, der MSV.
Und natürlich zwischendrin noch die Bayern im Pokal. „Derbys, der DFB-Pokal, das werden tolle Spiele“, schaut der Ex-Verler voller Tatendrang voraus, „wir werden versuchen, so viel wie möglich mitzunehmen. Auf jeden Fall haben wir durch die letzten Siege das nötige Selbstvertrauen.“ Daher lautet die erste Bilanz von Schmidtgal: „Ich bin sehr zufrieden nach meinem Wechsel. Es läuft richtig gut.“