Die hatten zuvor die letzten neun Auftritte im eigenen Hexenkessel gewonnen. 1860-Trainer Marco Kurz bilanzierte die 90 Minuten: "Meine Jungs haben sich den Zähler erfightet, das war verdient. Ein Remis bei diesem heimstarken Club ist ein echtes Ausrufezeichen." Kaiserslauterns Coach Milan Sasic blieb ehrlich: "Mit dem Resultat kann ich nicht überglücklich sein, aber ich bin nicht unzufrieden. Wir haben über 90 Minuten alles versucht." 1860s Manager Stefan Reuter bestätigte: "Der 1.FCK machte sehr viel Druck, wir verpassten es, unsere Szenen souveräner zu Ende zu spielen."
Der Primus-Pass wurde in Liga zwei somit nicht wieder für die Pfälzer gestempelt, sondern für den FSF Mainz 05. In Minute 74 hätte es Florian Dick für Kaiserslautern anders laufen lassen können, doch sein toller Linksschuss klatschte an das Queraluminium. Kurz: "Wenn man so einen Aufwand wie wir betreibt, dann hat man auch einmal das notwendige Glück."
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FCK-Coach Milan Sasic (Foto: firo).
Während die Gastgeber bei einer Szene von "Löwe" Markus Thorandt den guten Keeper Luis Robles in ihren Reihen wussten. Sasic: "Das war klasse, wenn man nicht viel zu tun hat und es kommt so ein unangenehmer Ball, kann man Probleme bekommen." Der US-Amerikaner des 1.FCK bestand die Prüfung. Sasic: "Jetzt versteht jeder, warum wir 100-prozentiges Vertrauen in den Jungen haben."
Der die Nummer eins Tobias Sippel (Armbruch) vertritt. Stefan Kuntz, Vorstands-Boss in Kaiserslautern: "Luis strahlt eine unglaubliche Ruhe aus." Thorandt, der gegen Anel Dzaka einmal auf der Linie klärte, grämte sich nicht: "Wir können mit diesem Punkt absolut leben." K'lauterns Mittelfeldspieler Aimen Demai dazu: "Wir hatten Möglichkeiten, nutzten sie aber nicht eiskalt. Das Remis war gerecht. Es bleibt alles eine enge Geschichte."
München liegt nun auf Rang sechs, zwei Zähler hinter einem Aufstiegsplatz. Mit Kurz als Coach fest im Sattel, der nach wenigen Spieltagen der aktuellen Saison vor dem Rausschmiss stand. Vor dem Pfalz-Gang wurden die letzten vier Matches (3:0 in Frankfurt; 3:1 gegen Fürth, 2:0 in Osnabrück, 1:0 gegen Koblenz) eingefahren. "Wir haben grobe Fehler abgestellt", analysiert Kurz ohne großartige Emotionen, "mit zunehmender Sicherheit kommt auch größeres Selbstvertrauen."
Und dadurch die Kletterpartie in der Tabelle. Die auch nicht durch unabsichtliches Handspiel von Defensiv-Löwe Gregg Berhalter unterbrochen wurde, das von Schiri Peter Gagelmann auch zurecht nicht elfmeterwürdig gesehen wurde.
Klar ist, Kaiserslautern will unbedingt hoch, während Kurz sich wundert, dass seine Truppe wieder so schnell mit der Bundesliga in Verbindung gebracht wird. "Vor ein paar Wochen wurden wir noch verteufelt", gebraucht Kurz ein zum Montag-Abiente passendes Bild, "wir schauen von Spiel zu Spiel."
Thorandt wiegelte auch ab: "Wir hatten einen guten Monat, es bringt nichts, jetzt plötzlich ins Schwärmen zu geraten. Wir haben uns zurück gekämpft." Das bestätigte auch Kuntz durch seine Deutung des Duells der beiden jüngsten Liga-Teams: "Auch wir müssen einmal mit einem solchen Remis leben, 1860 hielt bis zum Schluss dagegen. Es kann auch passieren, dass man in solchen Duellen vielleicht zum Schluss noch in einem Konter läuft."
Das passierte nicht, sondern Münchens Keeper Philipp Tschauner musste noch einmal retten - alles filmreif an seinem 23. Geburtstag. Reuter: "Da wurde es nochmals brenzlig."