RWO ist in Liga zwei angekommen. Und das speziell im Stadion Niederrhein. Zwölf Punkte stehen nun auf der Habenseite, alle wurden im heimischen Gefilde eingesammelt. Und gegen Rostock kann man klipp und klar bilanzieren: Der Dreier war verdient, die Kleeblätter investierten einfach mehr. Und nach dem Match freute sich Dimi Pappas: „Wir werden eine richtige Macht zu Hause.“
Am Sonntag dank Julian Lüttmann, der einen schönen Angriff gekonnt abschloss und abschließend im Rudel den Baby-Jubel zelebrierte. Denn im nächsten Jahr erwartet der Knipser Nachwuchs. Der Siegtorschütze mit Blick auf die anstehende Vaterschaft: „Ich hoffe, alles geht gut. Dann ist der Termin nach der Saison, wenn wir hoffentlich schon den Klassenerhalt feiern durften.“
Sein Fazit zum Spiel: „Die 90 Minuten taten nach der englischen Woche schon weh. Dann kam der super Pass von Markus Kaya und in so einer Szene muss man noch mal 100 Prozent aus sich herausholen.“ Was nicht selbstverständlich war, denn schon vorher gab es aufreibende Duelle gegen Hansas Orestes und Gledson. Lüttmann: „Das war hart, aber ich wusste, irgendwann kommt noch eine Möglichkeit, die haue ich dann einfach rein. Am Ende waren wir auch spielerisch die besser Truppe.“
Daher war die Stimmung bei den Gästen komplett gedrückt. Bilanz der Begegnung: Hansa konnte sich keinen Hochkaräter erarbeiten, nach dem verkorksten Saisonverlauf steht Coach Frank Pagelsdorf bei den Hansestädtern bereits auf der Kippe. Dementsprechend kurz angebunden und bedient war er nach dem Abpfiff: „Wir wussten, RWO ist eine zweikampfstarke Elf. Wir wollten das Spiel machen, aber unsere Offensive konnte sich nicht entscheidend durchsetzen.“
Weil RWO bissig war und hinten alles schon im Ansatz abräumte. Pappas: „Wenn die Mannschaften versuchen, gegen uns nur Fußball zu spielen, zeigen wir, so einfach geht das nicht. Es war ähnlich wie gegen Kaiserslautern.“
Mit dem Unterschied, dass der Grieche diesmal zu den absoluten Leistungsträgern zählte. Sein Fazit: „Ich habe auch vorher gute Partien gemacht. Es müssen nicht immer alle super drauf sein, dafür betreiben wir einen Mannschaftssport, da muss einer dem anderen helfen. Wer besser drauf ist, muss die anderen mitziehen, das machen wir. Daher haben wir verdient gewonnen und sind nun vier Punkte vor den beiden letzten Teams, das ist doch schon was.“
Mit Sicherheit, vor allem, weil RWO so lange brauchte, um in der Klasse anzukommen. Lüttmann merkt an: „So war es doch auch in der letzten Spielzeit. Jetzt sind wir da, wir wissen, wir können mit 100 Prozent Leidenschaft auch gegen die Topteams bestehen.“ Und damit wird Trainer Jürgen Luginger bestätigt, der immer wieder vom „richtigen Weg“ sprach. Auf dem lassen sich die Oberhausener derzeit zu Hause nicht beirren.
Luginger stolz: „Wir haben das Match richtig angenommen, waren immer präsent. Wir brauchten Geduld, die hatte das Team. Wir sind erneut als Einheit aufgetreten und haben sicher verdient gewonnen. Denn Rostock hatte kaum eine Möglichkeit. Das war wieder ein Schritt in die richtige Richtung.“
Weil jeder Kicker derzeit eine persönliche Steigerung vollzieht, das gilt auch auf Kim Falkenberg, der auf der rechten Bahn defensiv immer stärker wird, zudem wagt sich die Leihgabe aus Leverkusen auch immer öfter nach vorne. Zufrieden stellte er fest: „Das ist ja auch mein Ziel, ich will mich weiter entwickeln. Das wird immer besser. Ich traue mir mehr zu und werde besser eingesetzt, weil man weiß, wie schnell ich bin.“
Mit Blick auf die Rostocker gab sich Falkenberg irritiert: „Ich weiß nicht, warum die vermeintlichen Topvereine hier so defensiv auftreten. Für uns ist das gut, dann können wir unser Spiel aufziehen. Für einen Bundesliga-Absteiger war Hansa eher enttäuschend.“
Zwei Personalien am Rande: In der kommenden Woche soll sich entscheiden, wann Olivier de Cock für RWO spielberechtigt ist. Schlechte Nachrichten gibt es von Felix Luz. Seit Samstag hat der Stürmer wieder Beschwerden in seinem Knie. Daher wird er in der kommenden Woche zu Bayerns Vereinsarzt Dr. Müller-Wohlfarth fliegen, um sich untersuchen zu lassen. Vermutlich kommt der Angreifer diesmal um eine Operation nicht herum, damit wäre das Fußballjahr 2008 für den Ex-Augsburger beendet.