Einmal noch flaggte Gelsenkirchen in diesem Kalenderjahr königsblau, einmal noch strömten aus allen Teilen der Stadt Tausende Fans mit ihren Schalkes über die Kurt-Schumacher-Straße Richtung Buer oder quetschten sich in Sonderwagen der Straßenbahnlinie 302.
Zum Abschluss eines einmal mehr wilden, manchmal traurigen, oft chaotischen Jahres empfängt der FC Schalke 04 zum Zweitliga-West-Knaller den Aufstiegskandidaten Fortuna Düsseldorf (13 Uhr, RevierSport-Liveticker).
Berührungspunkte zwischen beiden Klubs gibt es viele. Zum Beispiel im Schalker Kader: Marcin Kaminski und Kapitän Kenan Karaman haben eine Vergangenheit bei der Fortuna, viele Schalke-Profis und der Vorstandsvorsitzende Matthias Tillmann wohnen in der Stadt am Rhein. An der Seitenlinie steht Simon Terodde, bis Mai 2024 Schalke-Kapitän, inzwischen Sky-Experte. Auch er war für beide Teams aktiv.
Und bei der Fortuna? Der Vorstand hat jahrelange königsblaue Erfahrung. Vorstandschef Alexander Jobst war zehn Jahre lang Schalkes Marketingvorstand, erlebte große Erfolge und den Niedergang hautnah mit. Auch Finanzvorstand Arnd Hovemann arbeitete jahrelang für S04.
Schalke 04: Heekeren - Bulut, Schallenberg, Kaminski, Murkin - Bachmann, Seguin - Aydin, Karaman, Younes - Sylla.
Fortuna Düsseldorf: Kastenmeier - Oberdorf, Hoffmann, Siebert - Lunddal, Haag, Sobottka, Iyoha - Johannesson, Appelkamp - Kownacki.
Schiedsrichter: Florian Heft
Sportlich haben die Mannschaften Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Verschieden sind die Ambitionen - die Fortuna will aufsteigen, Schalke erst einmal wieder das Tabellen-Mittelfeld erreichen. Aber: Beide zeigten vor einer Woche eine ihrer besten Saisonleistungen. Die Fortuna deklassierte Eintracht Braunschweig mit 5:0, Trainer Daniel Thioune bezeichnete dies als „bestes Heimspiel der Saison“. Es bedeutete für die Fortuna das Ende einer Negativserie von fünf sieglosen Spielen in Folge. Eine Negativserie, durch die Thioune in die Kritik geriet. Und dennoch erhielt er in dieser Zeit einen neuen, bis 2028 gültigen Vertrag. Die Schalker zeigten beim überraschenden 4:2 in Paderborn ihre beste Saisonleistung.
Schalkes Trainer Kees van Wonderen ändert seine Startelf deshalb nicht - ebenso wie Thioune. Das bedeutet: Der umstrittene Marcin Kaminski bleibt in der Innenverteidigung, der etatmäßige Abwehrchef Tomas Kalas sitzt auf der Bank.