Nach dem bitteren Abstieg aus der Bundesliga haben sich die MSV-Fans nicht ins Schneckenhaus verkrochen, sondern bekunden bereits in der "Saure-Gurken-Zeit" ihre Treue zum Verein. "Wir haben bisher 2.000 Dauerkarten für die Zweite Liga abgesetzt, das sind sehr erfreuliche Zahlen", sagt Geschäftsführer Björn Bremer, "wir dachten eigentlich, die Leute würden etwas abwartender reagieren, zumal noch gar nicht alle Neuzugänge für die kommende Serie verpflichtet worden sind."
Für die Zebra-Kommandobrücke bedeutet die bisherige Entwicklung bereits eine gewisse Planungssicherheit. 14.000 Kunden, die in der letzten Serie ihren Arena-Platz fest "gebucht" hatten, wurden angeschrieben. Bremer: "Alle werden wir wohl kaum auch für die neue Serie halten können, weil jetzt eben eine neue Situation eingetreten ist. Bis Ende Juni hat aber jeder die Möglichkeit, von seinem Vorkaufsrecht auf den angestammten Platz Gebrauch zu machen."
Vor zwei Jahren brachte der MSV 7.000 Billets an den Fan - eine Marke, die es zu bestätigen gilt. Bremer: "Das ist unser Ziel. Noch besser wäre es natürlich, die Zahl zu toppen." Angesichts der verlorenen Zugpferde Köln und Mönchengladbach allerdings kein einfaches Vorhaben. Der ehemalige Nürnberger: "Mit dem FC und Borussia sind zwei Zugpferde raus, vor zwei Jahren war auch RW Essen noch dabei. Allerdings halte ich die Liga trotzdem für interessant, schließlich sind Nürnberg, Aachen und Mainz auch attraktive Gegner. Dazu haben wir mit RW Oberhausen eine Mannschaft aus der unmittelbaren Nachbarschaft dabei."
Die "Kleeblätter" waren letztmals im Frühjahr 2007 in der Arena - seinerzeit als Oberliga-Gegner der MSV-Reserve. Der Duisburger Unterbau hat die Lizenz für die neue NRW-Klasse erhalten. Irritationen gibt es nur um den Spielort. Bremer: "Das ist mit dem Verband noch zu klären. Es wird in den nächsten Tagen ein Gespräch geben. Ich interpretiere das Schreiben bisher so, dass wir mit der zweiten Mannschaft nicht auf der angestammten Anlage an der Westender Straße spielen dürfen. Wenn das so sein sollte, können wir das nicht unkommentiert stehen lassen." Übersetzt würde das bedeuten: Alle Partien der U23 müssten in der modernen Arena ausgetragen werden - und das ohne jegliche Brisanzspiele wie seinerzeit gegen RWO. Bremer: "Die Betriebs-Kosten, um unser großen Stadion anzuschmeißen, sind immens. Es gibt einige Spiele, zu denen vielleicht zehn Gäste-Fans mitkommen. Da unsere Dauerkarten-Inhaber alle freien Eintritt zu Heimspielen der Amateure haben, bedeutet das für uns ein Zuschuss-Geschäft. Und das kann es nun wirklich nicht sein."