Er kam im Sommer nach Hamburg, um den nach Katar abgewanderten HSV-Stürmer Pierre-Michel Lasogga zu ersetzen. Sieben Pflichtspieltore hat Lukas Hinterseer seitdem für den Hamburger SV erzielt. Auch in den letzten beiden Partien gegen den SV Sandhausen und den SV Darmstadt 98 gelang ihm jeweils ein Treffer. Richtig freuen konnte sich der 28-Jährige darüber trotzdem nicht. Trotz seiner Tore konnte der Fußball-Zweitligist nur eines der letzten sieben Ligaspiele gewinnen.
„Wir wissen, dass wir gerade in den letzten fünf, sechs Spielen einige Punkte liegen gelassen haben“, sagt Hinterseer. Doch während des Trainingslagers im portugiesischen Lagos, wo sich die Mannschaft momentan befindet, soll der Blick nach vorne gehen. „Wir haben uns mit dem zweiten Tabellenplatz in eine gute Ausgangssituation gebracht“, sagt Hinterseer und fügt hinzu: „Nun liegt die volle Konzentration auf der Rückrunde. Wir haben ein Ziel vor Augen und müssen alles reinpacken, damit wir dieses erreichen.“ Gemeint ist der Aufstieg in die Bundesliga. Eines sei ihm allerdings klar: „Das wird ein schwerer Weg.“
Der in Kitzbühel geborene Offensivspieler weiß, wie aufsteigen funktioniert. Im Sommer 2015 half er dem FC Ingolstadt mit neun Toren in die Bundesliga. Mit dem Hamburger SV möchte er diesen Erfolg wiederholen, weiß allerdings um die Konkurrenz: „Nicht nur die ersten drei Mannschaften liegen eng beieinander. Auch die anderen Mannschaften sind eng zusammengerückt. Wir müssen schauen, dass wir wieder unsere Punkte einfahren und defensiv sowie offensiv gute Leistungen bringen.“
Eine gute Nachricht gab es für den HSV und Hinterseer bereits zu vermelden: Der offensive Mittelfeldspieler Louis Schaub wurde vom Bundesligisten 1. FC Köln ausgeliehen. Hinterseer und Schaub kennen sich von der österreichischen Nationalmannschaft. „Er ist ein super Spieler, der oft das Eins-gegen-Eins sucht, der auch torgefährlich ist und generell an vielen Toraktionen beteiligt ist“, sagt Hinterseer.
Gemeinsam würden sie gerne im Sommer an der Europameisterschaft teilnehmen. Hinterseer hat bislang 13 Spiele für Österreich bestritten. Bei der Europameisterschaft 2016 stand er ebenfalls im Aufgebot, hatte allerdings nur einen Kurzeinsatz gegen Portugal. Nachdem er zwischenzeitlich aus dem Kreis der Nationalmannschaft flog, hat ihn Nationaltrainer Franco Foda nun wieder auf dem Zettel. Bei dem letzten Länderspiel im November 2019 in Lettland kam der HSV-Torjäger ebenfalls als Einwechselspieler zum Einsatz.
„Jeder möchte gerne bei der Europameisterschaft dabei sein“, sagt Hinterseer. „Jeder versucht sich zu empfehlen. Das macht man am besten mit guten Leistungen im Verein.“ Dies dürfte ganz im Sinne des HSV sein. Schließlich könnte es keine bessere Bewerbung um einem Kaderplatz bei der Europameisterschaft geben, als den HSV zurück in die Bundesliga zu schießen. dpa