Jatta erlebte nach dem jüngsten Spießrutenlauf von Karlsruhe und den zahlreiche Schlagzeilen um seine Identität nach seinem Treffer zum 3:0 (75.) emotionale Momente. Während Trainer Dieter Hecking mit erhobenen Armen an der Seitenlinie stand und die HSV-Fans ausflippten, rannten fast alle Mitspieler auf den Gambier zu und klopften ihm begeistert auf den Kopf.
Weil zudem Sonny Kittel (35.) und David Kinsombi (59.) in der einseitigen Begegnung trafen, untermauerte der HSV seine Aufstiegsambitionen eindrucksvoll. Das Hecking-Team feierte den vierten Sieg in Folge und liegt in der Tabelle mit 13 Punkten bereits klar vor den Überraschungsklubs SV Sandhausen (10) und Arminia Bielefeld (9).
Für Jatta hatte der Tag schon verheißungsvoll begonnen. Auch die 96-Fans setzten wie angekündigt ein Zeichen „in die Liga und in die Gesellschaft“ und verzichteten auf Pfiffe oder Beleidigungen. „Es ist alles gesagt. Wir hoffen, dass jetzt schnellstmöglich Ruhe reinkommt“, hatte Hecking kurz vor dem Anpfiff bei Sky gesagt.
Vor 55.000 Zuschauern im Volkspark trat 96 viel zu harmlos auf, der von Mirko Slomka trainierte Bundesliga-Absteiger steckt mit nur einem Saisonsieg weiter im Mittelfeld der Tabelle fest. Am Ende ging der Sieg des HSV voll in Ordnung - und wird wohl auch nicht mehr angezweifelt. Anders als der 1. FC Nürnberg (0:4), der VfL Bochum (0:1) und der Karlsruher SC (2:4) wird Hannover wohl auf einen Protest gegen die Wertung der Niederlage verzichten.
Vorläufig auf Rang vier kletterte der VfL Osnabrück durch ein 3:0 (1:0) im Aufsteigerduell gegen den Karlsruher SC. Marcos Alvarez erzielte mit einem Rechtsschuss (22.) und per Foulelfmeter (48.) zwei Tore, ehe Joost van Aken 3:0 (80.) den Schlusspunkt setzte. Keinen Sieger gab es beim 1:1 (0:0) im dritten Sonntagsspiel zwischen Holstein Kiel und Erzgebirge Aue.
Am Samstag hatte sich Dynamo Dresden nach einer spektakulären Aufholjagd gegen den FC St. Pauli einen Punkt gesichert. Die Sachsen holten nach 0:3-Rückstand ein 3:3 (1:3). Im Verfolgerduell trennten sich Arminia Bielefeld und Greuther Fürth 2:2 (1:2).
Aufsteiger SV Wehen Wiesbaden kam im Heimspiel gegen Jahn Regensburg mit 0:5 (0:2) unter die Räder und wartet als Schlusslicht weiter auf den ersten Dreier. Trainer Rüdiger Rehm sparte laut HR nicht mit Kritik: „Wir lassen uns ausspielen wie Schülerbuben. Zum Ende kann man es fast als Abschlachten bezeichnen.“ sid