Seydou Sane, Präsident des senegalesischen Erstligisten Casa Sports, könne angeblich Beweise dafür liefern, dass Jatta beim Hamburger SV unter falscher Identität auflaufe. Bei dem Angreifer aus Gambia soll es sich um seinen ehemaligen Spieler Bakary Daffeh handeln. Daffeh spielte bis 2015 bei Casa Sports, dann soll er spurlos verschwunden sein.
Nürnbergs Verantwortliche wollten den Bericht auf SID-Anfrage nicht kommentieren. „Wir befinden uns in einem laufenden Verfahren und möchten der Verhandlung beim DFB-Sportgericht nicht vorgreifen. Daher werden wir uns dazu nicht mehr äußern“, teilten die Franken über einen Sprecher mit.
Nürnberg hat als erster von inzwischen drei Zweitligisten, die offiziell Protest eingelegt haben, noch bis Freitag Zeit, seinen Einspruch gegen die Wertung des HSV-Spiels (0:4) zu begründen. „Das sehe ich gelassen“, sagte Jattas Rechtsanwalt Thomas Bliwier dem SID zu den neuesten Entwicklungen.
Neben dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) ermittelt auch das Bezirksamt Hamburg-Mitte. Jatta gab am Dienstag über seinen Anwalt die angeforderte Stellungnahme beim zuständigen Welcome-Center ab. „Wir haben die Vorwürfe zurückgewiesen“, sagte Anwalt Bliwier. Er sei „natürlich zuversichtlich“, dass das Verfahren eingestellt wird.
Nun ist das Bezirksamt am Zug. Die Aussage Jattas sei „ein kleiner Baustein von vielen“, sagte eine Behörden-Sprecherin dem SID. Zur Dauer des Prüfverfahrens wollte sie sich nicht näher äußern. „Es wird auf weitere Informationsquellen zurückgegriffen. Es ist völlig offen, was dabei herauskommt.“
Zwei Szenarien sind möglich: Entweder wird das Verfahren eingestellt oder es kommt zur Einleitung eines Rücknahmeverfahrens. Eine Entscheidung darüber wird nach SID-Informationen aller Voraussicht nach im September fallen. sid