Vor 24 156 Zuschauern brachte Torjäger Christian Beck die Hausherren bei prächtiger Stimmung Fans in der 16. Minute in Führung. Den Ausgleich für St. Pauli erzielte Christopher Bruchtmann 13 Minuten später. Mit einem Traum-Freistoß zerstörte Marvin Knoll (83.) die Hoffnungen des 1. FCM auf den Punktgewinn gleich zum Auftakt. Dennoch können die Magdeburger auf dieser Leistung aufbauen, nach dem Abpfiff applaudierten die heimischen Fans.
Genießen wollten es alle auch erstmal. Fast drei Jahrzehnte hatten sie auf diesen Anpfiff gewartet. Und die Spieler des Gastgebers legten ohne großen Respekt los. Ihre Serie wollten sie auch in der zweiten Liga ausbauen: Die bis dahin letzte Niederlage in einem Meisterschaftsspiel kassierten die Magdeburger am 24. Februar mit einem 0:1 beim FC Hansa Rostock.
Trainer Jens Härtel war von der Dreierkette aus der Aufstiegssaison zunächst abgerückt und hatte vier Spieler vor Neuzugang Jasmin Fejzic im Tor aufgeboten. Das, was sich die gesamte Mannschaft vorgenommen hatte, setzte sie auch um. «Es ist sicher kein Spaziergang für St. Pauli, aber genauso müssen wir auftreten», betonte Lizenzspielerabteilungs-Leiter Maik Frank beim TV-Sender Sky.
Sollte heißen: Es dem Gegner möglichst unangenehm machen. Und die eigenen Chancen nutzen. So wie Torjäger Beck. Kurz vorher fiel er nach einem eher harmlosen Kontakt mit Pauli-Abwehrmann Christopher Avevor. Kein Elfmeter. Das Tor fiel auch so. Nach einem Fehler von Philipp Ziereis, der einen Ball unterlief, war Beck zur Stelle. Ein kurzer Antritt des 1,95 Meter großen Angreifers, ein satter Schuss mit links aus rund 18 Metern und Magdeburg bejubelte den ersten Treffer in der 2. Bundesliga. «Er hat das Näschen und ist da», betonte Franz.
Die Zuschauer, die es trotz einer Komplettsperrung des Magdeburger Hauptbahnhofs am Sonntagvormittag für rund 40 Minuten alle rechtzeitig ins Stadion geschafft hatten, bekamen auch danach ein intensives Spiel zu sehen. Allerdings mit einem Stimmungsdämpfer für die Gastgeber, als St. Paulis Bruchtmann einen verunglückten Abwehrversuch von Michael Niemeyer zum Ausgleich nutzte. Ein Tor wie aus dem Nichts, dass die Gäste aber stärker werden und die Kontrolle übernehmen ließ. Ein weiteres Tor gelang ihnen aber bis zur Pause nicht.
Die Magdeburger, die vor elf Jahren in der damaligen Regionalliga durch eine 0:1-Niederlage den Zweitliga-Aufstieg am letzten Spieltag verpasst hatten, verlegten sich auch nach der Pause eher aufs Kontern. Bei den hohen Temperaturen nahmen beide Teams allerdings auch Tempo aus der Partie. Chancen ließen die Gastgeber kaum zu. Der Freistoß von Knoll, verursacht durch Niemeyer, sorgte für die Entscheidung zu Ungunsten der Magdeburger. Denn Sekunden vor Schluss zielte Philipp Türpitz auf der Gegenseite über das Tor. dpa