Die Einzelkritik im Überblick
Manuel Riemann: 2,5 Bewahrte den VfL vor frühem Rückstand. War insgesamt sehr wach auf der Linie, wenn seine Vorderleute wackelig wirkten. In Libero-Manier bot er sich hinten stets als sichere Anspielstation an, wenn St. Pauli zu sehr presste und der VfL sein Spiel nicht aufbauen konnte. Er versuchte ein paar mal, das Spiel schnell zu machen. Doch die Bälle gingen schnell wieder verloren. Beim Gegentor streckte er sich vergeblich.
Jan Gyamerah: 4 Der Mann in der Dreierkette rechts verlor zu Beginn oft die Laufduelle auf seiner Seite, über die vor allem in der ersten Hälfte einige Angriffe auf das VfL-Tor zurollten. Danach kam er besser ins Spiel, hatte seine Gegenspieler aber nicht immer im Auge. Das Zusammenspiel mit dem rechten Flügelspieler klappte nicht, stattdessen suchte er oft seine Nebenleute in der Abwehr oder im Mittelfeld.
Tim Hoogland: 2,5 Der beim VfL zum Abwehrchef gewordene Innenverteidiger wirkte zu jeder Zeit präsent, wenn es mal eng wurde. Dazu scheute er sich auch nicht, seinen Körper einzusetzen. Er ließ sich bei schnellen Gegenangriffen aber zum Teil aus der Brandung locken. Beim Gegentor wirkte er unglücklich, weil seine Grätsche etwas zu spät kam. Er schaltete sich bei Ballgewinn im Mittelfeld und in den Schlussminuten dafür auch mal in Konter ein und verteilte den Ball. War in der ersten Halbzeit nach einer Ecke überrascht, dass der Ball ihn erreichte.
Felix Bastians: 3 Der Kapitän war in der Not in der Abwehr da und bewahrte stets die Ruhe bei. Ging teilweise auf der linken Seite mit nach vorne, um das Spiel voranzutreiben, wenn seine Mitspieler im Zentrum zu lethargisch wirkten. Bei den Kontern der Gäste war er allerdings nicht immer sicher und ihm fehlten die Ideen, das Spiel aufzubauen.
Stefano Celozzi: 3 Spielt seine Position im Mittelfeld erst unter dem neuen Trainer Ismail Atalan und findet sich dort langsam hinein. Passte auf, wenn der Ball im Mittelfeld verloren ging und eroberte ihn einige Male zurück. Wirbelte zudem mit seiner Beweglichkeit die Gegenspieler durcheinander und spielte saubere Bälle in Richtung Spitze.
Anthony Losilla: 3,5 In der Luft war er gewohnt stark, aber ließ in der ersten Halbzeit auch einige Angriffe der Hamburger durch und brachte damit die Dreierkette in Bedrängnis. Im Mittefeld war von ihm sonst wenig zu sehen, eigene Angriffe leitete er so gut wie nie ein und war eine Anspielstation.
Selim Gündüz: 4,5 Dem Außenstürmer fehlte bei seinen Aktionen oft die Genauigkeit, Flanken und Pässe in die Spitze kamen kaum bei den Mitspielern an. Er holte immerhin zwei Ecken heraus. Er kämpfte, nutzte seine Schnelligkeit aus, ihm gelang allerdings wenig, sodass er folgerichtig in der Halbzeit ausgewechselt wurde.
Danilo Soares: 3 Der Ex-Hoffenheimer schaltete sich vorne mit ein und machte schnelle Wege zurück. Von ihm kamen zwei gefährliche Flanken in den gegnerischen Strafraum, die seine Mitspieler erreichten aber nicht zum Tor führten. Agierte mit viel Power bei der Balleroberung, aber beim Einsteigen gegen Nehrig war er zu überhastet und sah dafür zu Recht Gelb.
Thomas Eisfeld: 3,5 Er war in der ersten halben Stunde des Spiels kaum zu sehen, außer bei den Standards des VfL, die er trat. Später brachte er sich häufiger in eine gute Schussposition. Bei zwei Riesenchancen zur Führung scheiterte er an Paulis Schlussmann Himmelmann. Einmal wurde sein Schussversuch noch von Sobiech auf der Torlinie geklärt. Weil er seine Kreativität nicht ausspielen konnte, ersetzte ihn Trainer Ismail Atlan durch Görkem Saglam.
Johannes Wurtz: 4,5 Der Angreifer zeigte sich vorne kaum anspielbar, kam oft einen Schritt zu spät in den Zweikämpfen. Er zeigte sich zwar agil, war dabei aber glücklos. Er verlor die Bälle schnell, wenn sie ankamen und hatte selbst zu wenige Ideen. Bei einer Großchance in der zweiten Halbzeit hatte er den Ausgleich auf dem Fuß, zielte aber aus kurzer Distanz weit über das Tor.
Dimitrios Diamantakos: 3 Der Neuzugang ist griechischer Nationalspieler und kommt vom Karlsruher SC an die Castroper Straße. Anfangs zeigte sich Bochums Nummer elf dynamisch und versuchte, die Bälle festzumachen. In der zweiten Halbzeit suchten ihn seine Mitspieler und er war bemüht, sich durch die Pauli-Abwehr zu tanken. Gegen die Abwehrspieler der Gäste setzte er auch mal seinen Körper ein und eroberte ein paar Bälle, schaffte aber selten den Durchbruch. Er blieb oft als vorderste Spitze vorne und wurde nach 75 Minuten ohne Torerfolg durch Peniel Mlapa ersetzt.
Alexander Merkel: 3,5 In der zweiten Halbzeit durfte der Spieler sich beweisen, der unter dem alten Trainer Gertjan Verbeek kaum noch berücksichtigt wurde. Er zeigte sich in der Vorwärtsbewegung bemüht, spielte einmal einen Zauberpass über seinen Rücken hinweg in den Strafraum, der dort aber nicht verwertet wurde. Auch nach hinten arbeitete der Mittelfeldspieler mit.