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Aufstiegskampf mit Revier-Faktor

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2. Bundesliga: Aufstiegskampf mit Revier-Faktor
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Zwei Ex-Dortmunder und zwei Ex-Schalker liefern sich ein packendes Rennen. Wolf, Arnold, Breitenreiter oder Keller - wer guckt in der 2. Liga in die Röhre?

Aufregung. Dramatik. Spannung: Das Rennen um den Aufstieg in die Fußball-Bundesliga ist packend, ist eng wie lange nicht mehr.

Was das Saisonfinale in diesem Jahr besonders an der Tabellenspitze so spannend macht: Keine der vier Spitzenmannschaften, die um die beiden direkten Aufstiegsplätze kämpfen, kann sich richtig absetzen. Tabellenführer VfB Stuttgart befindet sich mit 60 Punkten für Eintracht Braunschweig und Hannover 96 (beide 57) in Schlagdistanz. Und auch Union Berlin (54) ist noch im Rennen. Einen Klub wird es am Ende treffen: Der Vierte bleibt Zweitligist. Platz drei bedeutet: Zwei Relegationsspiele gegen den Drittletzten der 1. Bundesliga am 25. und 29. Mai entscheiden darüber, wer im nächsten Jahr in der 1. oder in der 2. Liga spielt.

Eine Kuriosität: Keiner der vier Spitzenklubs liegt im Ruhrgebiet. Und dennoch liefern sich zwei Ex-Dortmunder und zwei Ex-Schalker einen packenden Endspurt. Vor den letzten vier Spielen stellen wir die Aufstiegskandidaten vor.

VfB Stuttgart Der Bundesliga-Absteiger hat sich durch den 3:1-Sieg im Duell mit Union Berlin etwas abgesetzt – die Schwaben haben somit die beste Ausgangslage. Stuttgarts Antreiber hat eine Revier-Vergangenheit: Trainer Hannes Wolf wechselte im September von der U19 von Borussia Dortmund nach Stuttgart.

Innerhalb von zehn Monaten könnte aus dem Jugend- ein Bundesliga-Trainer werden. Eine erstaunliche Entwicklung. Doch Wolf stellt lieber andere Belange in den Vordergrund. „Wir sind hier in einem Prozess, der für den Verein, für die Mannschaft und für sehr viele Menschen in der Region sehr wichtig ist“, sagt er im Gespräch mit dieser Redaktion.

Diesen Prozess treibt die Mannschaft dank ihrer starken Offensive voran: Kein Zweitligist hat in dieser Saison häufiger getroffen als der VfB (53 Tore). Das liegt vor allem daran, dass Stürmer Simon Terodde, der im vergangenen Jahr vom VfL Bochum kam, sich neuerdings blendend mit dem Ex-BVB-Spieler Daniel Ginczek versteht: „Es ist unheimlich schwer, uns beide zu verteidigen“, sagte Terodde nach dem 3:1 über Berlin am Montag. Da hatte er gerade seinen 20. Saisontreffer erzielt: Liga-Spitze! Eintracht Braunschweig Der Abstieg nach nur einem Jahr Erstliga-Zugehörigkeit im Jahr 2014 war für Marc Arnold eine ganz neue Erfahrung. Der ehemalige Profi von Borussia Dortmund, der seit Juni 2008 Eintracht-Manager ist, hatte mit dem Klub bis dahin ausschließlich positive Erlebnisse hinter sich.

Im Gespräch mit dieser Redaktion erinnert sich der Deutsche Meister von 1995: „Die Frage war: Wie geht man mit einem Abstieg um?“ Die Antwort: Innerhalb von zwei Jahren haben Arnold und Trainer Torsten Lieberknecht, an dem der Ex-BVB-Profi auch trotz des Abstiegs festgehalten hat, eine Spitzenmannschaft in der Liga etabliert. Der Trainer profitiert von einem breiten Kader, in dem laut Arnold eine „hohe Konkurrenzsituation“ herrscht. Das ermöglicht Lieberknecht maximale Flexibilität. „Nicht nur, was die Aufstellung, sondern auch was die Taktik betrifft“, erklärt Arnold. Der Manager hat angekündigt: Es wird auch im Aufstiegsfall nur wenige Verstärkungen geben. „Unser Mannschaftsgerüst steht“, so Arnold. Hannover 96 Wie auch der VfB Stuttgart arbeiten die Niedersachsen daran, den direkten Wiederaufstieg in die 1. Liga zu schaffen. Doch auf dem Weg dorthin muss Hannover unter Umständen einen brisanten Umweg nehmen. Beendet die Mannschaft des ehemaligen Schalke-Trainers André Breitenreiter die Saison auf Platz drei und müssen Wolfsburg oder Hamburg in die Relegation, stünden in beiden Fällen prestigeträchtige Entscheidungsspiele an. Denn mit beiden Klubs pflegen die 96er eine große sportliche Rivalität. Breitenreiter will noch nicht über diese Extra-Schicht nachdenken: „Ich gehe davon aus, dass wir uns in den letzten Spielen so durchsetzen werden, dass wir direkt aufsteigen“, sagte er dem NDR.

Breitenreiter hatte die Mannschaft im März von Daniel Stendel übernommen. Zu einem Zeitpunkt, als Hannover 96 nicht mehr auf einem Aufstiegsplatz stand und kein klares Konzept zu erkennen war. Das Ergebnis: Hannover zählt auch dank Breitenreiter wieder zur Spitzengruppe. Union Berlin Die Eisernen haben bei der 1:3-Niederlage in Stuttgart am Montag einen Rückschlag hinnehmen müssen. Dennoch bewahrt Jens Keller die Ruhe. Etwas, das ihm nie so recht gelingen wollte, als er noch Trainer von Schalke 04 war. Keller hat gegenüber dem Monatsmagazin 11Freunde einmal erklärt: „Im Verein sind die Leute lange mit wenig zufrieden gewesen.“ Doch genau das ist es, was ihm die Arbeit in der Hauptstadt so angenehm macht. Gelassenheit und Genügsamkeit – beides hat er offensichtlich verinnerlicht. „Es ist nichts passiert“, erklärte er nach dem Spiel in Stuttgart und dem Abrutschen auf Platz vier, „dass wir nicht Erster werden, habe ich vorher schon gesagt.“

Was für Keller und Union Berlin spricht: Die Köpenicker können einen direkten Konkurrenten ausschalten. Am 32. Spieltag treten die Berliner bei Eintracht Braunschweig zum Spitzenspiel an.

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