Vor dem Spiel hatte es eine klare Botschaft von den Ultras Bochum gegeben. In Form eines Banners, das vor der Ostkurve hing. Auf das die härtesten Anhänger des VfL geschrieben hatten: „Durch Zusammenhalt zum Klassenerhalt – 3 Punkte jetzt.“
Die Antwort der Mannschaft? Vorerst stand die auf dem Zettel mit den Mannschaftsaufstellungen. Dort war der Name Thomas Eisfeld zu lesen. Ein Spieler, der zuletzt im Oktober des vergangenen Jahres von Beginn an gespielt hatte und der gegen die SpVgg. Greuther Fürth erstmals wieder in der Startelf stand. Ein Hoffnungsträger für den VfL. Denn in den drei Partien zuvor hatte Bochum kein Tor erzielt.
Vorweg: Ein Offensiv-Feuerwerk war es nicht, was der VfL den 11.465 Zuschauern gegen die Kleeblätter bot. Doch immerhin beendeten die Bochumer ihre Torflaute. In einer Art, die sich niemand hätte ausdenken können. Es war Eisfeld, der die Führung für die Verbeek-Elf besorgt hatte. Er war in der einen entscheidenden Situation der einzige, der einen kühlen Kopf bewahrt hatte.
Fürths Sercan Sararer hatte einen Rückpass gespielt, allerdings genau in den Lauf von VfL-Angreifer Johannes Wurtz. Der zögerte mit dem Abschluss, wartete dann bis Eisfeld in Sicht war und legte ab. 315 Spielminuten hatten die Anhänger auf einen Treffer der Verbeek-Elf warten müssen. Wurtz wäre etwas später gut beraten gewesen, hätte er in der 42. Minute den besser postierten Sturmpartner Nils Quaschner rechtzeitig gesehen. Doch der achtfache Torschütze zielte drüber.
Zu diesem Zeitpunkt hatte sich der VfL aus der Umklammerung der Gäste befreit und das Spiel immer mehr bestimmt. Denn vor Eisfelds Treffer hatten die Fürther mehr vom Spiel gehabt. Sararer war es, der Torhüter Maniel Riemann zum ersten Mal prüfte (12.), in der 29. Minute war es Dominik Schad, dessen Fernschuss der Bochumer Kapitän großartig klärte.
Für den VfL hatte Wurtz nach dem Seitenwechsel die beste Chance. Der ehemalige Fürther stand frei vor Torhütetr Balazs Megyeri, wurde aber in letzter Sekunde von dem heranrauschenden Marcel Franke abgefangen (59.). Kurz darauf sorgte Verteidiger Jan Gyamerah für einen Schreckmoment, als er als letzter Mann gegen Veton Berisha ausrutschte und Riemann so in Bedrängnis brachte – doch der Bochumer Torhüter parierte stark (62.).
In der Schlussphase hatten die Platzherren Glück: Der gegen Fürth überragende Verteidiger Tim Hoogland foulte Serdar Dursun im eigenen Strafraum. Eine Situation, in der Schiedsrichter Timo Gerach durchaus Elfmeter hätte geben können (77.).
Aufatmen beim VfL: Nach zuletzt sechs sieglosen Spielen in Folge fuhr die Mannschaft von Gertjan Verbeek erstmals wieder drei Punkte ein. Damit ist auch im Kampf gegen den Abstieg vorerst Ruhe. Der Vorsprung auf den Relegationsplatz beträgt fünf Punkte. Und Keeper Riemann ist seit 439 Minuten ohne Gegentor.