Als Gregoritsch allerdings seine Tasche rund 30 Minuten nach dem Abpfiff zum Mannschaftsbus trug, da wurde klar: Dem österreichischen U21-Nationalspieler ist die Lust auf eine Party vergangen.
Dabei schien eine Prognose, die ihm am Vormittag per WhatsApp zugestellt wurde, durchaus als gutes Omen. Da wünschte ihm ein Freund neben der Gratulation zum Geburtstag auch einen Sieg bei den Löwen, verbunden mit einem Doppelpack. In der Tat war der Österreicher auf dem besten Weg, denn schon in der 17. Minute fackelte er nicht lange und erzielte aus 18 Metern sein fünftes Saisontor. Doch damit nicht genug: Nach einer knappen halben Stunde landete der Ball nach einer Ecke am zweiten Pfosten – drei Meter vor dem Tor – genau vor seinen Füßen, doch der Angreifer reagierte überhastet und setzte den Ball neben den Kasten. „Das ist umso ärgerlicher, weil ich am Vortag im Training genau so einen Ball hatte. Da hätte ich besser vorbereitet sein müssen. Ich hätte meinen starken Linken nehmen sollen“, ärgerte sich Gregoritsch. Dem Jungstürmer war klar: „Hätte ich diese Chance zum 2:0 genutzt, dann wäre hier nichts mehr angebrannt.“ So aber gestand er ein: „In der zweiten Halbzeit war das gar nichts mehr von uns. Das war kein Zweikampfverhalten. Wir haben keine zweiten Bälle gewonnen.“
Klammert man einen Schussversuch von Gregoritsch nach 75 Minuten aus, dann fand in Halbzeit zwei auch der gebürtige Grazer nicht mehr statt. „1860 hat uns totgekämpft“, summierte der Österreicher. Und dann war er auch am Siegtor der Löwen in der Nachspielzeit beteiligt. Ungewollt hob er das Abseits nach Guillermo Valloris Kopfballverlängerung auf. „Dieses Spiel muss ich erst einmal verdauen. Der Geburtstag fällt aus.“
Vor ein paar Tagen hatte Gregoritsch unterdessen seinen Wunsch in Bochum zu bleiben, den er vor drei Wochen bei RS geäußert hatte, noch einmal bekräftigt: „Ich brauche mich um nichts zu kümmern. Christian Hochstätter und mein Berater arbeiten daran. Ich hoffe, dass es klappt.“