Spiel eins nach der Entlassung von Peter Neururer rückt näher, und beim VfL Bochum dürfte das durchaus Freude auslösen: Endlich geht es wieder um den Sport. Dennoch musste Interimstrainer Frank Heinemann auf der Pressekonferenz vor der Partie gegen den SV Sandhausen vor allem Fragen zu den letzten Tagen beantworten. Christian Hochstätter war übrigens nicht an seiner Seite.
Mehr als nur Kollegen
Kein Wunder, ist doch bekannt, dass "Funny" nicht nur eine Arbeitsbeziehung mit Ex-Trainer Peter Neururer verbindet. Neururer hatte sich nach seiner Rückkehr zum VfL explizit für Heinemann ausgesprochen, holte ihn vom Hamburger SV zurück an die Castroper Straße. "Wir sind und bleiben Freunde", machte Heinemann deutlich und fügte hinzu: "Es ist keine alltägliche Situation. Ich hätte gerne mit Peter weitergearbeitet, jetzt ist es aber nicht so. Wir sind alle Profis und müssen damit umgehen können." Dass die Entlassung und das ganze Drumherum nicht ohne Weiteres an den Spielern vorbeigegangen sind, konnte auch Heinemann nicht verhehlen: "Natürlich hat das Spuren hinterlassen in der Mannschaft. Seit Dienstag haben wir uns aber auf den Gegner eingestellt. Wir müssen alles andere ausblenden, auch wenn ich nicht in die Köpfe der Spieler schauen kann."
Nicht nur auf der Trainerbank, sondern auch Feld dürfte sich personell etwas tun. "Es wird Veränderungen geben, aber nicht, weil Peter nicht mehr da ist. Wir hatten vorher schon über Sandhausen gesprochen. Ich bin mit dem Cheftrainer öfter zusammen als mit meiner Ehefrau. Ich werde nicht alles auf den Kopf stellen", betont Heinemann. Eine Veränderung ergibt sich gezwungener Maßen. Timo Perthel fehlt gelbgesperrt und wird wohl durch den wiedergenesenen Fabian Holthaus ersetzt. Henrik Gulden und Michael Gregoritsch fahren dagegen nicht mit nach Sandhausen. Dass es auch auf dem Platz in den letzten Wochen nicht wirklich begeisternd aussah, gab auch Funny zu: "Wir wissen, dass wir nicht den Fußball der ersten Spieltage spielen. Auch das 4:0 gegen Aalen war nicht rosig."
Fokus auf die nächsten drei Partien
Gegen Sandhausen will man zurück in die Erfolgsspur, und das mit einer einfach klingenden, aber in der jetzigen Situation wohl schwer umzusetzenden Marschroute. "Wir wollen kompakt stehen. Das heißt nicht, dass wir nur hinten stehen, sondern dass wir in Ballnähe attackieren und Druck auf den Gegner ausüben wollen", erklärte Heinemann, "wir müssen vor allem die einfachen Fehler abstellen und zu Null spielen." Ein Credo, dass auch für die Spiele gegen Fürth und Aue gelten dürfte.
Die Zeit danach ist beim VfL derweil noch ungeklärt. Auf die Frage, wie er seine eigene Zukunft beim VfL unter einem möglichen neuen Trainer sieht, schmunzelte Heinemann: "Ich bin seit 1986 dabei und mache mir da wenig Sorgen. Die nächsten drei Spiele sind erst einmal wichtig."