Seine sportliche Entwicklung kommt einem Märchen gleich. Verletzt und als Sportinvalide abgestempelt, kehrte er allen widrigen Bedingungen zum Trotz zurück, schaffte nicht nur den Sprung in die Stammformation, sondern ist mittlerweile zum Führungsspieler gereift. Das zeigte sich auch in der Vorbereitung. Sportvorstand Christian Hochstätter, der normalerweise eher zurückhaltend in seinen Äußerungen ist, verriet: „Patti hat das Zeug, in naher Zukunft in eine tragende Rolle hereinzuwachsen. Ich habe während des Spanien-Aufenthaltes mit ihm darüber gesprochen und traue ihm das auf jeden Fall zu. Bei seiner Vorgeschichte ist er auch für die anderen Teammitglieder eine absolute Respektsperson, die auch verbal Leistung einfordern darf. Ich finde diese Entwicklung bemerkenswert.“
Peter Neururer behauptet sogar: „Er ist jetzt schon ein absoluter Leader. Er hat immer eine klare Ansprache, die nie verletzend ist.“ Für Fabian selbst ist eine Stellung als Führungsspieler nichts unbekanntes. In der A-Jugend führte er unter dem früheren Trainer Sascha Lewandowski sein Team als Kapitän zur deutschen Vizemeisterschaft. Später war er in der U23, unter Nico Michaty, ebenfalls Spielführer. Fabian: „Das Amt bekommt man ja nicht per Los, sondern es wird einem anvertraut. Das kommt also nicht von ungefähr.“
Auch ohne Kapitänsbinde fordert er Leistung von seinen Kollegen ein. So weiß Fabian die Leistungen in den drei Testspielen gegen Erstligisten richtig einzuschätzen: „Wenn wir in jedes Zweitliga-Spiel mit der gleichen Bereitschaft gehen, dann bin ich sicher, werden wir mehr Punkte holen als in der Hinrunde. Aber wir sollten nicht so naiv sein zu glauben, dass gleich alles gut ist, wenn man gegen Dortmund oder Mönchengladbach knapp verliert. Davon sind wir noch ein ganzes Stück entfernt.“
Was Bochums Eigengewächs in der Hinrunde manchmal vermisst hat, war der absolute Wille. „Wir haben unserem Gegner nicht immer gezeigt, dass wir unbedingt gewinnen wollen. Das muss sich schnellstens gravierend ändern“, betont er Damit sich Fabians Einstellung auch in Zukunft wie ein Virus im Team verbreitet, hat der VfL den Vertrag des 26-jährigen Innenverteidigers erst im Dezember um zwei Jahre bis zum 30. Juni 2016 verlängert. Damit geht Fabian im Sommer in sein 15. Jahr mit dem VfL Bochum.