Dies fand zwei Stunden nach der Partie mit dem Schiedsrichter statt. Direkt nach dem 3:0 (0:0) des 1. FC Kaiserslautern im Topspiel der 2. Fußball-Bundesliga gegen Union Berlin hatte FCK-Torjäger Mohamadou Idrissou FIFA-Referee Deniz Aytekin (Oberasbach) Rassismus vorgeworfen. Im Anschluss an die Unterredung zwischen Idrissou, Aytekin, Lauterns Klubchef Stefan Kuntz und Trainer Kosta Runjaic war die Anschludigung aber vom Tisch.
Grund für die Aufregung war wohl ein Missverständnis zwischen Aytekin und Idrissou, die mehrmals während der Partie aneinandergeraten waren. "Ich habe zu ihm gesagt, dass er vom Platz fliegt, wenn er weiter in dem Tom mit mir spricht", sagte der Unparteiische hinterher.
"Wir haben uns sofort bei Aytekin entschuldigt" Idrissou, der nach einer Gelben Karte in der 66. Minute vorsichtshalber ausgewechselt wurde, hatte das auf dem Platz offensichtlich falsch verstanden. "Wir haben uns sofort bei Aytekin entschuldigt", sagte Kuntz der Bild am Sonntag.
Nachdem der unerfreuliche Teil des Nachmittags abgehandelt war, konnten sich die Pfälzer wieder auf das Wesentliche konzentrieren - und das ist spätestens seit dem 15. Spieltag die Rückkehr des viermaligen Meisters in die Bundesliga. "Natürlich wollen wir aufsteigen. Und zwar alle: Die Mannschaft, das Trainerteam, der gesamte Verein und die Fans", sagte Erfolgscoach Runjaic, dessen Klub im Mai in der Relegation an 1899 Hoffenheim gescheitert war: "Aber um das zu erreichen, müssen wir uns jeden Tag ein ganz klein wenig verbessern und dürfen nicht nachlassen."
Runjaic weiter ungeschlagen Für Nachlässigkeiten gibt es allerdings seit dem Amtsantritt von Runjaic keine Anzeichen. Unter dem Nachfolger von Franco Foda hat der FCK, der am Montag im Fall eines Erfolgs der SpVgg Greuther Fürth bei 1860 München den Spitzenplatz wieder räumen muss, noch keine Niederlage kassiert. In acht Punktspielen gab es fünf Siege und drei Remis, hinzu kommt der Erfolg gegen Bundesligist Hertha BSC im DFB-Pokal - wo sich Union und Lautern übrigens schon am 3. Dezember im Achtelfinale erneut begegnen.
"Derzeit ist es perfekt. Wir genießen den Blick auf die Tabelle. Das ist aber nur eine Momentaufnahme. Jetzt zählt es nicht, es zählt im Mai", äußerte Runjaic nach dem Sieg durch die Tore von Olivier Occean (54.), Florian Dick (79.) und Enis Alushi (87.) vor 33.284 Zuschauern im Fritz-Walter-Stadion. Vor den Treffern hatte allerdings der Berliner Baris Özbek nach einer angeblichen Tätlichkeit eine umstrittene Rote Karte gesehen (44.).
Wie Runjaic denken auch die Profis bereits voraus. "Diese komfortable Position wollen wir halten bis zur Winterpause, damit wir mit einem kleinen Polster ins nächste Jahr gehen", sagte der frühere Berliner Markus Karl: "Aber die schweren Spiele kommen jetzt erst. Die ganzen Mannschaften, die unten stehen und die Punkte brauchen, sind im Prinzip nicht schlechter als die Teams von oben, die wir in den letzten Spielen geschlagen haben. Da müssen wir in jedem Spiel dagegenhalten."
