Eigentlich gehört Peter Neururer zu den Trainern, die Journalisten mit Höflichkeit und Geduld begegnen. Am Freitag war dies jedoch nicht der Fall. Auf die Frage eines Cottbuser Medienvertreters, ob Neururer vom VfL bei einer erneuten Niederlage entlassen worden wäre, reagierte der VfL-Coach schroff und unmissverständlich: „Wer hat Ihnen das denn erzählt? Das haben Sie bestimmt exklusiv. Sie glauben doch nicht, dass sie darauf von mir eine ernsthafte Antwort bekommen.“
Luthe zum dritten Mal ohne Gegentor
Dass Neururer abergläubisch ist, ist seit Jahren ein offenes Geheimnis. Vor dem Spiel in Cottbus erinnerte sich der Coach an den April 2013, als er mit einem Sieg bei Energie sein Comeback in Bochum feierte. Darum überraschte es gerade die älteren Spieler nicht, dass die Mannschaft im selben Hotel nächtigte, das gleich Essen bekam und sich auch sonst nichts an den Abläufen änderte. Weil sich Marcel Maltritz an einen Absacker erinnerte, gab es vor dem Schlafen sogar noch ein Pils.
Ein kleine Abweichung gab es allerdings zwangsläufig doch. Wegen eines geschwollenen Knöchels konnte der Trainer nicht am morgendlichen Spaziergang teilnehmen.
Kapitän Andreas Luthe kassierte zum dritten Mal in dieser Saison keinen Treffer. „Zwei Spiele in Folge ohne Gegentor geben uns Selbstvertrauen. Schade, dass wir die Konter so schlecht ausgespielt haben. Wir wollen nicht glänzen, sondern in Zukunft eine schwer zu bespielende Mannschaft sein. Dann werden wir auch unsere Punkte holen“, sagte Luthe.
VfL weiterhin keine Torfabrik
Zwei Wochen zuvor hatte Richard Sukuta-Pasu trotz seines ersten Treffers in dieser Spielzeit noch mit dem Schicksal gehadert. Dieses Mal strahlte der gebürtige Wuppertaler und verriet: „Ich habe immer daran geglaubt, dass ich für meine tägliche Arbeit belohnt werden. Umso schöner ist es, dass jetzt auch etwas Zählbares dabei herausgesprungen ist.“
Marcel Maltritz, der wieder einmal dafür sorgte, dass die Defensive überzeugte, konnte sich einen Hieb auf seine Offensive nicht verkneifen. „Wenn man hinten steht, wird man wahnsinnig, wenn man dabei zusehen muss, wie leichtfertig wir unsere Konterchancen vergeben.“
Die Bochumer sind weiterhin nicht gerade eine Torfabrik. Das zeigt auch ein Blick auf die interne Torschützenliste, in der Sukuta-Pasu mit seinem zweiten Saisontor zu den führenden Marcel Maltritz, Patrick Fabian und Mirkan Aydin aufgeschlossen hat.
René Renno, lange in Diensten des VfL, hatte beim Wiedersehen in Cottbus viele Hände zu schütteln. Der Torhüter, der in der Vorwoche in Dresden zu seinem ersten Saisoneinsatz für Cottbus gekommen war, durfte gegen seinen Ex-Klub allerdings nicht ran, weil Stammkeeper Robert Almer nach überstandener Magen-Darm-Grippe zwischen die Pfosten zurückkehrte.