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Tasaka vermisst das Selbstvertrauen

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VfL Bochum: Tasaka vermisst das Selbstvertrauen
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Als Bochums Mittelfeldspieler Yusuke Tasaka ins Revier kam, da wollte er dem VfL Bochum beim Aufstieg in die Bundesliga helfen. Es kam anders.

Nun kämpft der Japaner mit seiner Mannschaft um den Klassenerhalt. Im WAZ-Interview spricht der 27-Jährige über den Winter, den Abstiegskampf und Trainer Karsten Neitzel.

Auf dem Campus der Ruhr Universität in Bochum tummeln sich Hunderte Studenten der Japanologie und Ostasienwissenschaften. Yusuke Tasaka fällt zwischen ihnen nicht wirklich auf. Dick eingepackt kommt der Mittelfeldspieler des VfL Bochum zum Interview mit WAZ-Redakteur David Nienhaus, im Schlepptau Fabian Schmidt, der Dolmetscher des Japaners. Auf einem Ledersofa in der Mensa entledigt sich der Profi seiner Winterjacke und spricht über den kalten Winter, die schwierige Situation des VfL und seine Vertragssituation.

Gefunden auf …

Herr Tasaka, der Winter hat Bochum fest im Griff. Ähnlich wie der Abstiegskampf.

Der Winter liegt mir von allen Jahreszeiten am wenigsten. Das kalte Wetter und der Schnee sind eine große Umstellung für mich. Frühling, Sommer und Herbst sind wunderbar. Warum muss es denn Winter werden?

Gibt es Parallelen zwischen dem Tief über Deutschland und dem Tief des VfL Bochum?

Wir stehen auf dem 15. Tabellenplatz, spielen aber besser, als es die Tabelle widerspiegelt. Wenn ich mir die Spieler angucke, die wir im Kader haben, kann ich es fast nicht glauben, dass wir im Tabellenkeller stehen. Individuell sind wir sehr gut besetzt.

Als Sie beim VfL unterschrieben haben, sind Sie mit anderen Erwartungen an die Castroper Straße gekommen. Die Situation in Bochum ist wirklich schwierig. Als ich beim VfL unterschrieben habe, habe ich mich mit dem Gedanken gar nicht befasst, dass wir in die 3. Liga absteigen könnten. Ich wollte dem Verein helfen, in die Bundesliga aufzusteigen. Das war mein größter Wunsch.

Die Realität sieht anders aus. Ist das in den Köpfen der Spieler angekommen? Alle Spieler wissen, wie ernst die Situation für uns ist. Wir allen haben die Tabelle sehr präsent vor Augen und können allein daran ablesen, dass es eng ist. Deshalb wollen wir unbedingt im nächsten Spiel punkten.

Auch gegen Braunschweig wollte der VfL punkten und war auf einem guten Weg. Wie verdauen Sie so einen Rückschlag kurz vor Ende der Partie?

Wichtig ist es, sich auf das zu fokussieren, was unsere Stärken sind. Fehler und Gegentore muss man gegebenenfalls schnell abhaken und versuchen, sich darauf zu besinnen, die gebündelte Kraft auf den Platz zu bringen. Punkte gegen Braunschweig hätten dem Selbstvertrauen allerdings gut getan.

Das heißt, an Selbstvertrauen mangelt es dem VfL? Das größte Problem ist derzeit sicher das fehlende Selbstvertrauen. Das können wir uns aber nur über positive Ergebnisse holen.


Können Sie als einer der erfahreneren Spieler den jungen Akteuren Selbstvertrauen geben?

Natürlich kann ich den jüngeren Spielern sagen, „Hey, hab‘ jetzt mal etwas mehr Selbstvertrauen, du kannst es doch eigentlich.“ Aber Worte allein machen keinen Unterschied. Die Spieler müssen vor allem an sich selbst glauben und durch gelungene Aktionen auf dem Platz mental stärker werden. Leon Goretzka oder auch Marc Rzatkowski zeigen, dass das funktionieren kann.

Wie sehr arbeitet VfL-Trainer Karsten Neitzel am Selbstvertrauen der Spieler?

Karsten Neitzel stellt uns auf die Spiele optimal ein. Während Andreas Bergmann viel mehr Wert auf Motivation gelegt hat und in taktischen Dingen eher zurückhaltend war, ist Karsten Neitzel auf alle Situationen vorbereitet. Gerade für Spieler ist es wichtig zu wissen, wie der Gegner auftritt und die Gegenspieler agieren.

Gibt es Kniffe aus Japan, mit denen Sie Karsten Neitzel in punkto Motivation unterstützen können? In Japan sind die Trainer sehr auf Taktik fokussiert, da läuft wenig über die Motivationsschiene. Was bei Karsten Neitzel im Vergleich zu japanischen Trainern anders ist: Er regt sich vor dem Spiel, während des Spiels und danach auf. Auch beim Training oder in der Halbzeitpause ist er sehr emotional und impulsiv. Ich finde diese Erfahrung sehr wichtig, denn das gibt es in Japan überhaupt nicht. Dort sind die Trainer eher gesetzt, höflich in der Ansprache und haben einen etwas zurückhaltenden Auftritt. Natürlich wird ein Coach auch mal lauter – aber nicht so wie Karsten Neitzel (lacht). Sollte es zum Abstieg in die Drittklassigkeit gehen, führt Ihr Weg zurück nach Japan. Sie sagten in einem Interview mit RevierSport, in Deutschland wollten Sie bei keinem anderen Verein spielen. Warum?

Ich habe das Reviersport-Interview ehrlich gesagt gar nicht gelesen. Ich habe nicht gesagt, dass ich nicht zu einem anderen Verein in Deutschland wechseln würde. Vielleicht ist es einfach falsch verstanden worden. Ich habe gemeint, dass ich mir sehr gut vorstellen kann, in Bochum zu bleiben und hier meinen Vertrag sogar nach drei Jahren auch noch verlängern kann. Doch dazu müssten wir erst einmal den Klassenerhalt schaffen.

Warum glauben Sie an den Klassenerhalt?

Weil wir als Mannschaft stark genug sind, diesen Kampf zu gewinnen.

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