Mit großen Hoffnungen war Shaktar Donezk für diese Champions-League-Saison von Hamburg nach Gelsenkirchen gezogen. Doch rein zuschauermäßig hat sich der Umzug von der Elbe ins Ruhrgebiet nicht gelohnt. Und auch sportlich steht Donezk trotz des 2:0-Siegs gegen Stade Brest mit sieben Punkten nach sieben Spielen wohl vor dem Ausscheiden, darf aber zumindest noch hoffen.
Wegen des russischen Angriffskriegs auf ihr Land können die Ukrainer in der Heimat keine Heimspiele mehr austragen. In der vergangenen Saison spielten sie deswegen ihre Champions-League-Heimspiele im Hamburger Volksparkstadion. Knapp 43.000 Zuschauer haben dort in der Saison 2023/24 die Spiele des ukrainischen Meisters gesehen. Die Gegner lauteten: FC Porto, FC Barcelona, Royal Antwerpen und Olympique Marseille.
Obwohl sich die Hamburger erneut um die Austragung der Spiele beworben hatten, entschied sich Donezk für Gelsenkirchen als Spielort für die Champions-League-Saison 2024/25. Im Stadion des FC Schalke 04 wollten die Ukrainer den Zuschauerrekord möglichst noch toppen. Beide Klubs betonten die gemeinsame Bergbau-Vergangenheit beider Vereine.
Nun sind die vier Heimspiele in der Ligaphase in dem neu organisierten Wettbewerb gespielt. Zeit für ein Fazit, denn ob noch ein weiteres Heimspiel hinzukommt, ist trotz des Siegs gegen Brest nicht sehr wahrscheinlich. Aktuell gehört Donezk mit sieben Punkten auf Rang 27 nicht zu den besten 24 Mannschaften, die sich für die Play-Off-Spiele qualifizieren.
Und auch zuschauermäßig hat Donezk einen Schritt zurück gemacht. Die ersten langen Gesichter gab es bereits nach der Auslosung. Denn mit Atalanta Bergamo, der zwar als amtierender Europa-League-Sieger mit dem Ex-Schalker Sead Kolasinac auf Schalke antrat, Young Boys Bern und Stade Brest gaben drei relativ unattraktive Gegner ihre Visitenkarte ab. Einzig das Spiel gegen den FC Bayern München versprach eine große Kulisse.
Und so kam es dann auch. Knapp 21.636 Zuschauer kamen zum ersten Heimspiel gegen Bergamo. Das Spiel gegen den Schweizer Meister aus Bern verfolgten 17.420 Fans in der Arena. Und zum letzten Spiel gegen Brest war der Besuch mit 15.282 Zuschauern noch spärlicher. Nur gegen Bayern München war das S04-Stadion mit 57.079 Besuchern fast voll. Im Durchschnitt ergibt das 27.854 Zuschauer und damit deutlich weniger als Donezk in Hamburg hatte. Für den S04 dürften dennoch Mehreinnahmen von bis zu zwei Millionen Euro übrig bleiben.
Ob noch ein weiteres Heimspiel - dann wohl mit einem attraktiven Gegner - hinzukommt, entscheidet sich in der kommenden Woche ausgerechnet wenige Kilometer von Gelsenkirchen entfernt. Um noch eine Chance aufs Weiterkommen zu haben, muss Donezk bei Borussia Dortmund gewinnen und auf die passenden Ergebnisse der vor ihr platzierten Teams bauen.