Der Rückrunden-Auftakt in der 3. Liga war genau das Gegenteil von dem, was sich Rot-Weiss Essen nach einer vielversprechenden Vorbereitung vorgestellt hatte. Mit 0:2 verlor RWE am Sonntag bei Alemannia Aachen vor über 30.000 Zuschauern am Tivoli und fiel auf den vorletzten Tabellenplatz zurück. Dass die Essener vor allem im zweiten Durchgang chancenlos waren und die nötige Einsatzbereitschaft vermissen ließen, sorgte sowohl bei den Fans als auch bei den Verantwortlichen für Entsetzen.
Nach einem freien Tag am Dienstag begann am Mittwoch die Vorbereitung auf das wegweisende Heimspiel am kommenden Sonntag (13:30 Uhr, MagentaSport) gegen die zweite Mannschaft von Hannover 96. Der Aufsteiger aus Niedersachsen gewann sein erstes Spiel nach der Pause gegen Erzgebirge Aue mit 2:1 und steht nun über dem Strich auf Rang 16, vier Zähler vor Rot-Weiss Essen.
Vor dem Kellerduell an der Hafenstraße sieht es für Trainer Uwe Koschinat und sein Team personell nicht viel besser aus. Denn die Essener bangen nach wie vor um Klaus Gjasula. Der neue Sechser verpasste das Spiel in Aachen aufgrund einer Grippe. Auch am Mittwoch war der Albaner nicht beim Training dabei, es hatte ihn schwerer erwischt. Wenn der 35-Jährige eine ernsthafte Option für das Hannover-Spiel werden soll, müsste er spätestens am Freitag wieder mit der Mannschaft trainieren.
Wieder mit dabei war hingegen Neuzugang Matti Wagner. Der 19-jährige Linksverteidiger fehlte am Tivoli aufgrund muskulärer Probleme. Nicht auf dem Trainingsplatz an der Hafenstraße stand am Mittwoch Ramien Safi, der Flügelstürmer ist erkältet, sollte aber am Sonntag spielen können. Ausfallen werden nach aktuellem Stand nur Thomas Eisfeld, Manuel Wintzheimer und Ekin Celebi (alle verletzt). Auch Dion Berisha und Robbie D‘Haese sind wieder einsatzbereit, beiden droht aber ein Platz auf der Tribüne.
Vor allem der Ausfall Gjasulas traf die Essener am Tivoli hart. Der Winter-Zugang aus Darmstadt musste krankheitsbedingt kurzfristig passen. RWE-Trainer Koschinat sprach nach dem Spiel über den Wert seines neuen Sechsers. „Es wäre sehr wichtig gewesen, wenn Klaus dieses Spiel gespielt hätte. Er hätte nicht nur eigene Akzente setzen, sondern auch anders Einfluss auf das Spiel nehmen können. Wir haben gesehen, dass er ein Ankerpunkt für die Jungs um ihn herum sein kann“, sagte der 53-Jährige.
Rot-Weiss Essen: Gjasula-Ersatz nutzt Chance nicht
Koschinat hatte jedoch in diesem Zusammenhang auch Kritik an Gjasulas Kollegen geübt. Insbesondere Jimmy Kaparos, der für den 35-Jährigen in die Startelf gerückt war, dürfte sich angesprochen gefühlt haben. „Alle Spieler in einem Drittliga-Kader formulieren Ansprüche, spielen zu wollen. Heute war die perfekte Möglichkeit, das zu zeigen.“
Fällt Klaus Gjasula auch für das wichtige Abstiegs-Duell gegen Hannover aus, erhalten die Spieler aus der zweiten Reihe eine erneute Chance.