Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat am Donnerstag seinen Saisonreport 2023/34 veröffentlicht. Und der Report zeigt, dass die Entwicklung der 3. Liga stimmt, die Zahlen machen Mut, auch wenn noch nicht alles Gold ist, was glänzt.
Seit 16 Jahren gibt es die 3. Liga in ihrer jetzigen Form. Seitdem hat sich einiges getan. In der letzten Spielzeit gab es zum Beispiel die höchsten Erträge aller Zeiten. Die Vereine erzielten Einnahmen in Höhe von 291,61 Millionen Euro.
Es folgt das Aber: Die Ausgaben lagen bei über 300 Millionen Euro. Bedeutet: In Summe gaben die Klubs mehr aus als sie einnehmen konnten. Neun Vereine wiesen einen Jahresüberschuss aus, neun Klubs mussten einen Fehlbetrag veröffentlichen. Die beiden U23-Teams vom BVB und SC Freiburg finden in dieser Auflistung keine Beachtung.
Was der DFB besonders erwähnt: Zum ersten Mal überhaupt seit Gründung der Liga im Jahr 2008 tat sich bei der Überprüfung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit während der Saison bei keinem einzigen Klub eine Liquiditätslücke auf. Was wichtig ist, schaut man auf die Vergangenheit, wo es in der 3. Liga schon eine zweistellige Zahl an Insolvenzen gibt.
Gut daher: Das Eigenkapital pro Drittligist erreichte mit 1,19 Millionen Euro einen neuen Höchststand. Erstmals seit drei Jahren verfügten wieder mehr Klubs über ein positives als negatives Eigenkapital (10:8).
Viele Vereine in der 3. Liga sind mittlerweile deutlich besser aufgestellt als noch vor einigen Jahren
Peter Frymuth
Peter Frymuth, zuständiger DFB-Vizepräsident für die 3. Liga, sagt: "Die Dinge entwickeln sich in die richtige Richtung. Viele Vereine in der 3. Liga sind mittlerweile deutlich besser aufgestellt als noch vor einigen Jahren. Das zeigt deutlich, dass sich die Klubs immer besser auf die 3. Liga eingestellt haben und einen guten Job machen. Was nicht bedeutet, dass die 3. Liga keine Herausforderung ist. Die Klubs krempeln die Ärmel hoch und haben in Zusammenarbeit mit dem DFB als Liga-Träger etwas immer solider Werdendes geschaffen. Diesen Weg der Vernunft müssen wir alle beibehalten - im Wissen, dass der Grat manchmal schmal ist."
Was den Klubs auch hilft: Die Masse an Traditionsvereinen, die dadurch höheren Zuschauereinnahmen helfen, in der 3. Liga bestehen zu können. Fast 3,69 Millionen Menschen strömten 2023/2024 in die 20 Stadien. Ein neuer Rekord - die 9700 Besucher im Schnitt bedeuteten, dass man auf Augenhöhe mit der englischen League One ist, die bisherige Nummer eins der dritten Ligen in Europa.
In der laufenden Spielzeit könnte die 3. Liga die League One - die dritthöchste Spielklasse in England - abhängen, denn bisher gab es einen Schnitt von über 11.000 Fans pro Partie. Und die Zuschauer sehen immer mehr Talente aus Deutschland auf dem Feld.
15 aktuelle Talente aus der 3. Liga kamen in der letzten Spielzeit bei den U-Nationalmannschaften zum Einsatz. Fast 27 Prozent der Gesamteinsatzzeiten in der 3. Liga entfielen in der Vorsaison auf Spieler mit deutscher Staatsangehörigkeit im U23-Alter.
DFB-Vizepräsident Frymuth unterstreicht: "Das allgemein gestiegene Niveau der 3. Liga auf allen Ebenen bildet eine gute Basis, um sich zu entwickeln und durchzubeißen - nicht zuletzt bei Spielern, deren Förderweg nicht wie am Reißbrett verläuft, sondern auch mal Umwege nimmt. Die jüngsten Beispiele unterstreichen, welchen sportlichen Mehrwert die 3. Liga liefert - und dass sich eine Intensivierung der Fördermaßnahmen im Sinne des deutschen Fußballs lohnen würde."