Denn ohne das Duo fehlt die nötige Stabilität, die zündende Idee. Klar, dass Kosta Runjaic überlegt, tüftelt und versucht, die Lücken irgendwie zu schließen.
Während dem Fußballlehrer die Besetzung der Abwehr, des Mittelfelds wie auch des Angriffs Kopfschmerzen bereitet, macht sich bei der Vergabe der Nummer eins plötzlich eine ungewohnte Lockerheit bei „CK“ breit. Denn zwischen den Pfosten hat er die Qual der Wahl. Roland Müller hat mit seinen guten Auftritten wie zuletzt in Dresden dafür gesorgt, dass sich der wiedergenese Felix Wiedwald gegen 1860 mit dem ungeliebten Platz auf der Bank zufrieden geben muss.
Müller hat drei Mal zu Null gespielt
Wer hätte mit dieser Entwicklung gerechnet? Niemand. Denn im Sommer galt die Torwartposition noch als Problem. Alle hatten Bammel, dass sich Wiedwald verletzen und ausfallen würde. Im November passierte es dann: Gegen Aue brach sich der Stammkeeper, der in seiner ersten Saison direkt zum „besten Torwart der Liga“ gewählt wurde, die Mittelhand. Müller wurde ins kalte Wasser geworfen. Zu Beginn war er nervös, die Fans zitterten bei hohen Bällen. Doch der philippinische Nationaltorhüter stabilisierte sich und ist seit nunmehr sechs Spielen der sichere Rückhalt, spielte auch drei Mal zu Null.
„Es gibt keinen Grund, Roland rauszunehmen“, ist Runjaic von der Leistungsexplosion Müllers begeistert. „Er hat Sicherheit und Ruhe ausgestrahlt und sich seinen Einsatz verdient. Jetzt haben wir zwei richtig gute Jungs.“
Der Coach weiß, dass Wiedwald an dieser Entscheidung zu knabbern hat. „Natürlich gefällt es ihm nicht, aber er ist auch froh, dass Roland ihn so gut ersetzt hat.“ Wie Wiedwald, der auf dem Wunschzettel etlicher anderer Klubs steht, damit umgeht, ist angesichts seines Naturells klar: Er nimmt den Zweikampf an. Und wie er die Nummer eins wird, weiß er ja, denn er hat schließlich auch schon Florian Fromlowitz aus dem Kasten verdrängt. Runjaic wäre jedenfalls glücklich, wenn er diese Sorgen auf allen Positionen hätte.