Rumäniens Ex-Nationaltrainer Cornel Dinu wirft Reghecampf vor, von der serbischen Wettmafia 200.000 Euro erhalten zu haben, um mit Energie Cottbus am 21. September 2002 mit drei Toren Unterschied bei Bayern München zu verlieren. Das Spiel endete 1:3. Reghecampf, derzeit Trainer von Steaua Bukarest, bestritt die Vorwürfe vehement und drohte Dinu, Sportdirektor des Stadtrivalen Dinamo, eine Klage an. "Ich werde gegen diesen Menschen vorgehen. Ich verstehe nicht, wie solche Leute solch eine Fantasie haben können", sagte Reghecampf.
"Ich habe ihm wohl das Leben gerettet"
Dinu, der mit Reghecampf seit längerem im Clinch liegt, erklärte in der Zeitung Gazeta Sporturilor: "Es waren noch andere Spieler beteiligt. Als das Spiel nicht mit dem gewünschten Ergebnis geendet ist, haben die Serben Reghecampf aufgefordert, das Geld sofort zurückzugeben." Auf Vermittlung des mit Reghecampf befreundeten Profis Iulian Chirita habe Dinu dann versucht, die serbischen Kriminellen zu besänftigen. "Ich bin nach Belgrad gefahren und habe die Leute gebeten, Reghecampf Aufschub zu gewähren. Damit habe ich ihm wohl das Leben gerettet. Diese Menschen lösen solche Probleme normalerweise schnell mit Kugeln", sagte Dinu.
Chirita bestätigte diese Darstellung der rumänischen Nachrichtenagentur Mediafax. Der Vorwurf bezieht sich allerdings nicht auf den aktuellen Wettskandal, den die europäische Polizeibehörde Europol am Montag öffentlich gemacht hatte.
Der 37 Jahre alte Reghecampf hatte von 2000 bis zu seinem Karriereende 2009 in Deutschland für Cottbus, Aachen und Kaiserslautern gespielt. In seiner Heimat machte er sich schnell als Trainer einen Namen, im Mai 2012 übernahm er den früheren Europapokalsieger Steaua.