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MSV: Die Stimmen
Kern tritt nicht nach, dafür aber Jovanovic

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MSV: Die Stimmen zur 0:3-Pleite in München
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Trotz der 0:3-Pleite in München sehen die Zebras einen Aufwärtstrend. Wer der neue Trainer wird, ist ihnen egal - Hauptsache er legt Wert auf Taktik.

Ranisav Jovanovic, der mit zwei Kopfbällen für Gefahr sorgte, fällte trotz der hohen Klatsche ein mildes Fazit: „Wir hatten gute Chancen, aber uns fehlt das Selbstvertrauen im Abschluss. Wir haben besser gespielt als zuletzt und gekämpft. Wenn wir es jetzt schaffen, auch präziser zu sein, werden wir in Zukunft auch punkten. Auch wenn es kurios klingt: Unsere Leistung in München war ein Lichtblick.“

Münchens Sportdirektor Florian Hinterberger war trotz des Erfolgs nicht mit dem Auftritt seiner „Löwen“ einverstanden: „Eigentlich hätte uns die frühe Führung Sicherheit geben müssen, doch wir haben im ersten Durchgang keine Mittel gefunden, Duisburg zu knacken.“

Auch Münchens Coach Reiner Maurer legte den Finger in diese Wunde: „In der ersten Halbzeit hatten wir noch viel Luft nach oben, aber zum Schluss haben wir es gut gemacht.“

MSV-Geschäftsführer Roland Kentsch konnte es nicht fassen, dass der Ball nach nur 96 Sekunden schon wieder im Netz zappelte: „Das darf einfach nicht wahr sein, dass wir immer einem Rückstand hinterherlaufen müssen. Aber die Mannschaft hat sich davon dieses Mal nicht beeindrucken lassen, sondern diszipliniert weiter gespielt. Wir werden noch punkten.“

Doppeltorschütze Benni Lauth lachte sich indes ins Fäustchen: „Wir sind jetzt gut gestartet und stehen da, wo wir hingehören.“

Ausgerechnet der gebürtige Duisburger und Ex-Zebra Moritz Stoppelkamp traf zum 0:3: „Ich wollte eigentlich nicht jubeln, weil ich Duisburger bin, aber mir ist eine Last von den Schultern gefallen, weil ich lange nicht getroffen hatte. Deshalb ist die Freude dann doch durchgebrochen. Ich habe deswegen aber ein schlechtes Gewissen. Doch egal, schließlich spiele ich für 1860.“

Benjamin Kern, der unter Oliver Reck unerklärlicherweise keine Berücksichtigung mehr fand, zeigte eine gute Leistung und war optimistisch: „Wir haben uns richtig zusammengerissen. Wir hätten das Spiel mit etwas Glück auch gewinnen können, denn wir hatten richtig gute Chancen. Wichtig ist, dass wir trotz der saudummen Gegentore nie aufgegeben haben.“

Auch wenn ihm die letzten Wochen an die Nieren gegangen sind, zeigte sich Kern mit Blick auf Reck wie gewohnt als Profi und hielt sich mit Kritik am Ex-Coach zurück: „Ich bin froh, dass ich jetzt wieder dabei bin. Ich werde aber nicht nachtreten. Jetzt zählt nur, dass wir als Verein da unten rauskommen. Persönliche Eitelkeiten sind dabei egal.“

Dafür ergriff Jovanovic das Wort und macht deutlich, warum Reck seinen Hut nehmen musste: „Wir haben in den letzten vier Tagen unter Ivica Grlic und Bernard Dietz viel im taktischen Bereich gearbeitet. Das war wichtig, denn genau das hat uns gefehlt. Wir sind vorher doch wild durcheinander gelaufen. Das war in München schon viel besser.“

Kentsch machte den leichten Aufwärtstrend in punkto Einsatzbereitschaft ebenfalls an den beiden Kult-Zebras fest: „Die beiden Namen sprechen für sich. Ein Spieler, der unter diesen Beiden nicht funktioniert, hat im Profibereich nichts zu suchen.“

Wer denn jetzt Recks Nachfolger wird, wollte der Funktionär noch nicht verraten. Die besten Karten hat aber nach wie vor Darmstadts Kosta Runjaic. Kentsch: „Ich kann versichern, dass am Ende einer der diskutierten Namen unser neuer Coach sein wird.“

Runjaic war in München nicht live dabei, weil er sich mit Darmstadt auf das Spiel am Sonntag gegen Heidenheim vorbereitet. Der 41-Jährige hat sich die Pleite allerdings im Fernsehen angeschaut und sicherlich etliche Mängel auf seiner Liste stehen.

Vom neuen Coach erwartet Jovanovic: „Wir brauchen jetzt einen Taktikfuchs, denn das hat uns gefehlt.“

Kern sind die Spekulationen egal. Er nahm die Mannschaft in die Pflicht: „Nächste Woche werden wir erfahren, wer unser neuer Trainer wird. Danach wird angepackt. Aber egal wer es wird: Wir müssen zeigen, dass wir Zweitliganiveau haben.“

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