Sympathisch, locker, ehrgeizig. Attribute, die für Sportdirektor Ivica Grlic bei der Verpflichtung des 24-Jährigen ausschlaggebend waren: „Ich suche Typen, die sich für den MSV zerreißen. Adli ist genau der Richtige.“
Lachheb hat 55 Zweitligaeinsätze (2 Tore) für Aue auf dem Buckel und will in den kommenden beiden Jahren den nächsten Entwicklungsschritt vollziehen. Am Dienstag sah er sich erst in der Duisburger Innenstadt um, besichtigte später seinen Arbeitsplatz, die „Schauinsland-Reisen“-Arena, und stellte sich abends beim Mannschaftsessen im „Seehaus“ seinen neuen Teamkollegen vor. „Ich bin beeindruckt“, berichtet Lachheb.
"Ich wachse mit meinen Aufgaben" „Hier ist alles viel größer als in Aue. Aber das passt gut, denn ich wachse mit meinen Aufgaben. Hätte ich eine kleine Lösung gesucht, wäre ich im Erzgebirge geblieben. Doch ich will die große Herausforderung und mich beim MSV behaupten.“
Tritt er sportlich genauso sicher auf, dürfte es eine Leichtigkeit sein, sich in der Stammelf zu etablieren. Der Hüne soll die Lücke, die Bruno Soares hinterlässt, schließen und ist als Innenverteidiger neben Branimir Bajic eingeplant. Lachheb: „Ich will zeigen, dass die Verantwortlichen mit meiner Verpflichtung die richtige Entscheidung getroffen haben und dem Verein dabei helfen, Erfolg zu haben.“
Die Integration des aufgeschlossenen Tunesiers dürfte ebenfalls problemlos funktionieren, denn Lachheb beweist mit seinem fast akzentfreien Deutsch eindrucksvoll seinen Ehrgeiz. Die Sprache lernte er in nur acht Monaten an der Uni. „Es war zwar schwer, aber ich will verstehen, was um mich herum passiert und mich mit meinen Mitspielern unterhalten können. Deshalb war es eine Selbstverständlichkeit für mich, die Sprache zu lernen.“
Der Traum von der Nationalmannschaft Seine Wurzeln hat Lachheb allerdings nicht aus den Augen verloren. Bis zum Saisonauftakt wird er den Urlaub in seiner Geburtsstadt Monastir bei seiner Familie verbringen, bevor er wieder alleine ins Revier zurückkommt. „Ich bin Single“, grinst Lachheb, der sich als ruhigen Charakter beschreibt und gerne ins Kino geht oder ein ausgiebiges Essen genießt.
Diese „Romantik“ legt er allerdings ab, sobald er auf dem Platz steht. Als knochenharter Abräumer lehrt er die Angreifer das Fürchten. Denn er hat einen Traum. Lachheb will für die tunesische Nationalmannschaft spielen. „Ich wurde schon einmal ins Nationalteam berufen, aber leider wurde die Partie wegen des arabischen Frühlings abgesagt.“
Die Revolution machte ihm bislang einen Strich durch die Rechnung. In Duisburg kann er aber für den Wandel sorgen, indem er die Abwehr dicht hält.