Sein Traumtor, mit dem der Rechtsfuß sein Team in der Anfangsphase in Führung gebracht hatte, besaß am Ende nämlich nur noch statistischen Wert. Dabei war der lange verletzte Dribbler der einzige Lichtblick an diesem tristen Februarnachmittag. Während viele Akteure auf dem holprigen Untergrund ebenso hilflos wirkten wie ein Großteil der 500.000 Menschen, die sich zweieinhalb Kilometer Luftlinie entfernt auf der zugefrorenen Außenalster tummelten. Azaouagh hingegen machte den Eindruck, als sei der Untergrund für ihn geschaffen. Doch Lob über seine Leistung wollte er nach dem Abpfiff nicht wahrnehmen. „So ein Mist! Da war mehr drin.“
Schon zwei Tage vor dem Spiel hatte er unmissverständlich erklärt, dass ihm die derzeitige Situation seines Teams (Niemandsland der Tabelle) mächtig stinke. „Ich bin ein ehrgeiziger Spieler und will noch so viel gewinnen wie möglich. Ich würde nie sagen, dass es um nichts mehr geht.“ Und so verließ der kleine Techniker gefrustet das Millerntor.
Am Saisonende läuft sein Vertrag beim VfL Bochum aus. Azaouagh, der in den letzten Jahren oft vom Verletzungspech gebeutelt war, macht sich dennoch keine Gedanken um seine sportliche Zukunft. „Ich bin ruhiger geworden, lasse alles auf mich zukommen und wenn ich gute Leistungen bringe, dann wird der Verein schon auf mich zukommen.“ Spielt Azaouagh immer so wie am Sonntag am Millerntor, dann dürfte Jens Todt ihm ganz sicher einen neuen Vertrag anbieten...