Im ersten Durchgang hatten die Zuschauer viele Fragezeichen im Gesicht: Wer ist hier der Tabellenführer, der Herbstmeister und gilt momentan in der 2. Bundesliga als unbesiegbar? Und wer ist die Mannschaft, die in dieser Saison weit hinter ihren Möglichkeiten geblieben ist? Wenn man das, was sich auf dem Platz abgespielt hat, hätte man diese Fragen falsch beantwortet. Der VfL zeigte von Beginn an, dass man nach dem 6:0 gegen Erzgebirge Aue dort anknüpfen möchte.
Schon nach zwei Minuten hatte Mirkan Aydin nach tollem Pass von Giovanni Federico die Führung auf dem Fuß, scheiterte jedoch an Gäste-Keeper Michael Ratajczak. Der Spitzenreiter meldete sich kurze Zeit später zum ersten Mal: Kapitän Andreas Lambertz zog nach einem klasse Dribbling ab, verfehlte das Tor allerdings (12.). Am Drücker blieben jedoch die Hausherren: Wieder versuchte es Aydin, wieder fand er seinen Meister in Ratajczak (14.). Absolut machtlos war dieser, als Takashi Inui sich das Leder schnappte und von der Strafraumkante in den Winkel haute – ein Weltklasse-Tor (38.). Der verdiente Lohn für die bisher stärkste Hälfte der Bochumer in dieser Saison.
Fortuna-Coach Norbert Meier reagierte in der Pause und wechselte doppelt: Für die beiden verwarnten Mittelfeldspieler Oliver Fink und Adam Bodzek kamen Juanan und Sascha Dum. Doch das Bild auf dem Feld blieb unverändert: Nach einer tollen Kombination über Christoph Dabrowski und Björn Kopplin versuchte es erneut Aydin, der mal wieder an Ratajczak scheiterte (57.). Doch dann kam auch der die Fortuna ins Spiel, doch nach einer Ecke traf Maximilian Beister aus drei Metern den Ball nicht richtig (60.). Der VfL hielt aber in dieser Phase richtig gut dagegen: Federico versuchte es aus 18 Metern, das Leder ging aber knapp vorbei (63.).
Auch wenn die Fortuna keinen guten Tag erwischte, hatte man immer das Gefühl, dass es gefährlich werden konnte. So auch nach einer Flanke von Tobias Levels, doch Sascha Dum konnte den Ball mit dem Kopf nicht drücken (72.). Kurze Zeit später passierte es dann: Sascha Rösler stach mal wieder zu – 1:1 (74.).
Aber auch die Hausherren kamen nochmal durch ihre eingewechselten Akteure: Nach einer Flanke von Slawo Freier köpfte Daniel Ginczek knapp am Gehäuse der Fortuna vorbei (84.). Die Düsseldorfer drängten in der Schlussphase noch einmal, kamen aber auch nicht mehr zum Siegtreffer.
Ein Punkt, der für die Düsseldorfer sicherlich glücklich ist, aber auch viel wert, denn lange Zeit sah es nicht danach aus, dass die Meier-Elf in Bochum etwas mitnehmen könnte. Auch auf der anderen Seite kann man mit der Leistung zufrieden sein, denn der VfL zeigte, was in ihm steckt. Mehr solcher Auftritte und man wird in dieser Spielzeit noch eine Menge Zähler sammeln. Christian Krumm