Zehnmal schon holte Luthe den Ball aus dem Netz und inzwischen kann er selbst das Lob, das er dennoch fast regelmäßig einheimste, nicht mehr hören.
Nach dem Spiel ließ er seinen ganzen Frust heraus: „Wir haben ein Spiel verloren und ich weiß nicht, warum. Wir machen hinten teilweise haarsträubende Fehler, schenken die Tore her, und so fällt es einfach brutal schwer, Spiele zu gewinnen.“ Und dann fügte er noch hinzu: „Das ist ja fast schon so wie bei Alemannia Aachen in der letzten Saison.“
Keinen Gedanken an ein Ende von Friedhelm Funkel verschwendete der Keeper dann am Sonntag, als er auf die aufkeimende Trainerdiskussion angesprochen wurde. Luthe: „Warum sollen wir den Trainer entlassen? Wenn man gesehen hat, wie wir nach vorne gespielt haben, wie viele klarste Chancen wir hatten, dann ist das absolut okay. Wenn wir die aber dann versieben, ist das nicht Sache des Trainers. Wie wir mit Takashi Inui nach vorne spielen, das ist gegenüber den ersten Spielen ein Quantensprung. Ich denke, das erkennen auch die Zuschauer.“
Und dann wiederholte er sich noch einmal: „Wir müssen das auf dem Platz hinbekommen. Diese Niederlage war mal wieder eine bittere Ohrfeige. Das erinnerte mich nicht nur vom Ergebnis her an die klare Niederlage gegen Ingolstadt vor gut einem Jahr. Diese Ohrfeige muss uns endlich wachrütteln.“ Natürlich nervt auch den Keeper die unterschiedliche Regelauslegung der Referees bei strittigen Entscheidungen.
Doch angesichts der derzeitigen sportlichen Probleme verkneift sich der Torhüter auch mit ein wenig Abstand zum Spiel jeglichen Kommentar. „Was wäre ich für ein Sportler, wenn ich vier Buden reinbekomme und anschließend nur über den Schiedsrichter meckern würde. So etwas mache ich nicht“, sagte Luthe.
Und so hofft der Keeper, dass sich die Abwehr endlich stabilisiert. „Seitdem ich in Bochum bin, habe ich so etwas schon einmal erlebt. Aus der Abwehr heraus haben wir unsere Spiele gewonnen und dahin müssen wir wieder kommen. Sonst wird es hier richtig ungemütlich.“