Und das im August! Eine Nacht nach der kuriosen, ärgerlichen und frustrierenden Heimklatsche herrschte rund um das rewirpowerSTADION eine gespenstische Ruhe. Keine Fans, keine Plakate, keine Schmierereien wie nach der Niederlage in Berlin und auch keine Medienvertreter so weit das Auge reichte.
Fußball-Bochum unter Schock, während Friedhelm Funkel in einer 30-minütigen Ansprache auf den Vorabend einging. Danach teilte sich der Kader quasi in zwei Gruppen. Während die Stammspieler im Kraftraum arbeiteten, verabschiedeten sich die anderen zu einer Laufeinheit im Bochumer Stadtpark. Am Sonntag ist frei, Zeit, um Abstand zu gewinnen und somit ergibt sich für die Verantwortlichen die Möglichkeit, sich mit ein wenig Abstand vom Spiel mit der momentan schwierigen Lage des VfL auseinanderzusetzen.
Nach vielen Gesprächen mit Vorstand und Aufsichtsrat ist RS überzeugt, dass Friedhelm Funkel auch beim nächsten Auswärtsspiel am Montag, den 12. September in Dresden als verantwortlicher Coach auf der Trainerbank sitzen wird. Zwar wird auf der seit Monaten geplanten Aufsichtsratsitzung am Dienstag wie schon unmittelbar nach dem Spiel über den Trainer diskutiert, doch schon da zeichnete sich eine deutliche Mehrheit für die Weiterbeschäftigung des Trainers Funkel ab.
Dies zu verfolgen ist schlüssig, denn man kann der Mannschaft – sieht man einmal von den Blackouts bei den Kontergegentoren ab – keinesfalls irgendwelche Versäumnisse unterstellen. Es war einfach ein Abend, der nicht nur Jens Todt „maximalen Frust“ bereitete, weil zwischen Aufwand und Ertrag ein krasses Missverhältnis lag.
Aber vielleicht erinnern sich die Verantwortlichen ja auch an eine ähnliche Situation vor zwei Jahren. Da forderte am sechsten Spieltag ein ganzes Stadion mit "Koller raus"-Rufen den Schweizer vom Hof zu jagen. Aus Fürsorgepflicht hat der damalige Aufsichtsratsvorsitzende Werner Altegoer damals dem „Volksentscheid“ stattgegeben. Wenn man heute mit großem Zeitabstand fragt, was nach dem Koller-Rauswurf danach besser geworden ist, wird die Frage heute mit einem kurzen „Gar nichts“ beantwortet.