War aber nur Babelsberg, wo die „Zebras“ spielten, aber das wird ihnen egal gewesen sein. Mit 2:0 (2:0) gewannen sie beim Drittligisten, sammelten nach den Auftaktpleiten in der zweiten Liga Selbstvertrauen und zogen in die nächste Runde ein. „Wir wussten, dass es nicht einfach wird“, sagte MSV-Trainer Milan Sasic. „Aber meine Mannschaft hat das Spiel so angenommen, wie ich es erwartet habe. Sie hat von der ersten Minute an versucht, nach vorne zu spielen.“
Auch in Babelsberg bestätigte sich: Wer in dieser Saison zu MSV-Spielen geht, der sollte pünktlich im Stadion sein, sonst verpasst er vielleicht das Beste. Nach einem Stockfehler von Matthias Rudolph tauchte Daniel Brosinski schon nach drei Minuten frei vor Torwart Unger auf, zögerte aber zu lange und verpasste die frühe Führung. Aber der MSV ließ nicht nach, in der 6. Minute suchte Vasileios Pliatsikas mit seiner Flanke Bruno Soares, fand aber stattdessen den Babelsberger Dominik Stroh-Engel, der den Ball ins eigene Netz beförderte – 0:1!
Sasic hatte wie erwartet erneut eine veränderte Startelf ins Rennen geschickt. Nachdem seine Abwehr in beiden Bundesliga-Partien in der Anfangsphase arg gerupft wurde, brachte er Neuzugang Dzemal Berberovic von Beginn an auf der rechten Seite für Benjamin Kern. Pliatsikas durfte neu ins defensive Mittelfeld, Valeri Domovchiyski stürmte für Emil Jula.
Neben der Aufstellung stimmte aber vor allem die Einstellung in der Defensive. Sergej Karimow, zuletzt einer der größten Unsicherheitsfaktoren, machte seine Seite im Verbund mit Kevin Wolze zunächst ebenso dicht wie Berberovic und Brosinski die andere. Pliatsikas war Abräumer und Antreiber zugleich, Soares diesmal ruhig und ohne große Ausfälle. „Zu null zu spielen war eines unserer Ziele“, so Sasic, „und das haben wir hinbekommen.“
Die Abwehr stand, aber in der Offensive fehlte oft noch die letzte Konsequenz. Sasic musste Jiayi Shao Mitte der ersten Halbzeit sogar ermahnen, doch endlich mehr in den Sturm zu gehen, weil dort Domovchiyski oft allein auf weiter Flur stand. Dennoch gab es weitere Chancen für den MSV. Die schönste Kombination vor der Pause brachte den Duisburgern das 2:0. Nach einer abgewehrten Ecke stecke Goran Sukalo schön auf Wolze durch, der leitete direkt weiter zu Domovchiyski, der keine Probleme mehr hatte, den Ball an Keeper Unger vorbeizuspitzen – 2:0!
Von großen Chancen auf Seiten der Gastgeber keine Spur. Einmal musste MSV-Keeper Florian Fromlowitz nach einer Flanke nachfassen, das war schon fast der größte Aufreger. Kurz vor dem Pausenpfiff wagte es dann Anton Makarenko doch einmal – ohne Erfolg.
Nach dem Seitenwechsel kam Babelsberg etwas besser ins Spiel und versuchte es dann mit dem Mute der Verzweiflung. Dass es spannend blieb, dafür sorgte allerdings der MSV selbst. Sasic: „Wir haben es einfach versäumt, Babelsberg den K.o.-Schlag zu versetzen.“ Brosinski hatte die beste Chance, als er mit einem Fernschuss scheiterte (53.), später verpasste Domovchyinski haarscharf eine Flanke von Kastrati (75.).
So ging es dann noch hin und her, ohne dass eines der beiden Tore noch großartig in Gefahr geriet. „Wir konnten dem MSV leider keinen klassischen Pokalfight liefern, weil uns einfach die letzte Durchschlagskraft fehlte“, sagte Babelsbergs Trainer Dietmar Demuth.
Der erste Pflichtspielsieg der Saison ist für die Zebras jedenfalls unter Dach und Fach. Und wer sich genau erinnert, der weiß, dass die Pokalodyssee des MSV in der vergangenen Saison auch mit einem 2:0-Sieg bei einem unterklassigen Verein begann...