Stürmer Stefan Maierhofer könnte im Pokalfinale tatsächlich sein Blitz-Comeback für die Zebras geben. Den VfL Bochum vor der Brust, das Pokalfinale in Berlin im Hinterkopf. Der MSV Duisburg muss zwei Tage vor dem letzten Saisonspiel beim VfL einen schwierigen Spagat machen zwischen ordentlichem Saisonabschluss und dem Highlight in der Hauptstadt.
Sowohl für Bochum als auch für Berlin muss MSV-Trainer Milan Sasic nun wahrscheinlich umplanen. Die Verletzungssorgen reißen nicht ab. Jürgen Säumel, Hoffnungsträger für die kommende Saison auf der linken Seite als Ersatz für Olivier Veigneau, hat sich mit Oberschenkelproblemen nach München in die Hände von Dr. Müller-Wohlfahrt begeben. "Seine Einsatz-Chance für das Pokalfinale sind eher gering", so Sasic über Säumel, dessen Vertrag beim MSV ausläuft - eine schwierige Situation. Auch Routinier Ivica Grlic, der in Bochum "auf keinen Fall spielen kann", ist für Berlin mehr als fraglich. Grlic plagen seit dem Spiel gegen den SC Paderborn große Oberschenkelprobleme, eine "Fehlbelastung" habe nun weitere Probleme mit sich gebracht.
Dazu kommen die Langzeitverletzen Srdjan Baljak, Julian Koch und Stefan Maierhofer, auf die Sasic verzichten muss. Meierhofer? In ihn setzt der MSV-Coach große Hoffnung. Der Österreicher absolviert momentan knallharte Trainingseinheiten im Wasser. Das Aquatraining soll die Belastung des operierten Fußes möglichst gering halten. "Stefan will in der kommenden Woche wieder auf dem Platz stehen", erzählt Sasic, "er ist ein positiv Verrückter und ein ganz wichtiger Spieler für den MSV Duisburg." Der psychologische Effekt eines Blitz-Comebacks gegen den FC Schalke könnte enorm wichtig sein. "Aber bislang ist sein Einsatz noch weit weg." Aber Sasic hat den "guten Jungen" für Berlin noch nicht abgeschrieben - ob der Stürmer gar von Beginn an spielt, wollte Sasic noch nicht orakeln.
In Bochum wird Maierhofer sich noch nicht mit dabei sein. Für das Derby hat momentan Manuel Schäffler im Angriff klar die Nase vorn vor dem Stürmer-Kollegen Maurice Exslager. Das Spiel beim VfL will Sasic auf keinen Fall abschenken. "Wir haben eine große Verantwortung, weil es für den VfL und Fürth noch um viel geht." Der Duisburger Trainer wolle sich aus der Entscheidung raushalten und keine Partei ergreifen. "Ich habe keine besonderen Sympathien für den VfL oder Greuther Fürth." Deshalb spielen die Zebras am Sonntag vor ausverkauftem Haus auch "ohne angezogene Handbremse".
Bei einem Sieg in Bochum könnte für den MSV sogar noch Platz fünf rausspringen und das "wäre traumhaft", so Sasic. Denn trotz der großen Verletzungssorgen und der deutlichen Etatreduzierung hätten sich die Meidericher im Vergleich zur vergangenen Spielzeit sogar noch um einen Tabellenplatz verbessert. Dazu müssen die Zebras allerdings in Bochum punkten, besser noch: gewinnen. "Wir spielen vor ausverkauftem Haus", freut sich MSV-Schlussmann David Yelldell auf das Derby. "Wir wollen die Saison positiv zu Ende bringen. Ein Sieg würde uns noch mal Schub für das Pokalfinale bringen."
Auch Yelldell hat Bochum vor der Brust und Berlin im Hinterkopf.