Hajo Sommers, mit welchen Etats plant RWO in den verschiedenen Ligen? Wir gehen bei der zweiten Liga ungefähr von dem gleichen Etat aus wie in diesem Jahr. Also knapp 8,9 Millionen Euro. Die Unterlagen sind schon bei der DFL. Auch für Liga drei ist alles fertig. Die Dinge werden von der DFL geprüft, dann werden wir wissen, welche Auflagen wir bekommen. In der 3. Liga planen wir mit ungefähr 4,4 Millionen Euro. Wir verlieren vier Millionen Fernsehgelder, die haben wir weggerechnet. Dann verliert man auch noch bei den Zuschauern, denn in der Liga ist so viel aus dem Süden und Osten drin, da kommen kaum Fans mit. Dann fallen auch die Cateringeinnahmen. Mit dem Geld müssten wir auskommen, allerdings kann man eine Infrastruktur, wie wir sie derzeit haben, damit nicht aufrecht erhalten. Was ist im Abstiegsfall mit den Sponsoren? Sehr, sehr viele machen dann weiter. Allerdings zu leicht verringerten Konditionen.
Wie genau blicken Sie auf die Vorkommnisse rund um 1860 München?
Ich schaue da sehr genau hin. Das interessiert mich noch mehr als Fußballergebnisse. Es liegt aber nicht daran, ob München die Lizenz kriegt oder nicht. Es interessiert mich viel mehr, weil ich wissen will, was man alles in der Liga machen darf ohne rauszufliegen. Acht Millionen fehlen für die laufende und die kommende Saison. Wenn das einfach so durchgeht und in der kommenden Saison wieder drei oder vier Punkte abgezogen werden, dann kann man besser hingehen und sagen, lass und richtig auf die Brause hauen und anständige Spieler holen und großes Kino machen, weil hinten gibt es sechs Punkte Abzug, die können wir einrechnen. Das geht nicht. Wir reden hier von einer Unterdeckung und nicht von einem Schuldenberg. Das ist fehlendes Geld um die Liquidität zu halten. Ich will den Münchnern nichts persönlich. Aber das geht nicht und wenn das durchkommt, dann wird mit zweierlei Maß gemessen.
Wie kann sich RWO sportlich noch retten? Ich sehe das so. Das ist alles ein Kopfproblem. Kriegen wir das in den Griff, dann reicht es noch, weil die anderen stolpern auch ständig. Kriegen wir das nicht in den Griff, dann müssen wir in die dritte Liga. Wann wird ein Ersatz für Sportvorstand Thomas Dietz präsentiert? Wir versuchen eine Lösung zu finden, die etwas unorthodox ist. Mal schauen, wie wir das bauen. Man findet in Oberhausen niemanden, der mal eben sagt, ich mache den sportlichen Vorstand ehrenamtlich. Und bezahlen können wir das nicht. Das ist auch in der Lizenzierung nicht drin, daher wird es das nicht geben. Bis zum kommenden Mittwoch sollte das Thema entschieden sein.
Zuletzt kamen Gerüchte auf, dass auch Sie nicht mehr zur Verfügung stehen, sollte der Klassenerhalt nicht geschafft werden.
Wenn wir in die dritte Liga gehen, dann mache ich weiter, das ist sicher.