Volles Stadion, 12.161 Zuschauer, davon knapp 7000 aus Duisburg. RWO kämpfte in diesem Derby nach nur zwei Siegen aus 17 Spielen um den Klassenerhalt, der MSV hoffte trotz fünf Punkten Rückstand weiter auf den Aufstieg. Schneider versammelte seine Jungs vor dem Spiel im Hotel, um die Mannschaft in der Kürze der Zeit besser kennenzulernen.
Es half zumindest teilweise, denn mit dem 0:0 wurde eine sehr turbulente Woche abgeschlossen. Die ersten Überraschungen gab es schon vor dem Anpfiff. Denn Schneider nahm Markus Kaya – bei Bruns unumstrittener Führungsspieler – aus der Elf. Zudem durfte Dimi Pappas in der Innenverteidigung für RWO ran, Benny Reichert rückte dafür ins defensive Mittelfeld und Oliver Petersch rückte nach rechts hinten. Und Yohannes Bahcecioglu, vor seiner Verletzung so stark vor der Abwehr, musste auch auf der Bank Platz nehmen.
Auch Milan Sasic hat auf die 0:1-Niederlage gegen Union Berlin reagiert und seinen Buhmann Filip Trojan aus der Startelf genommen. Für ihn rückte Benjamin Kern auf die rechte Verteidigerposition und Julian Koch von dort auf die Zehn.
Und Koch wurde nach 13 Minuten zur tragischen Figur, als er beim Schussversuch so unglücklich das Bein von Dimitrios Pappas traf, dass er schwerverletzt am rechten Knie vom Platz getragen werden musste und sofort ins Krankenhaus gebracht wurde. Bei der Leihgabe aus Dortmund besteht Verdacht auf einen Kreuzbandriss. Auch Oberhausens Theo Schneider eilte an die Trage und wünschte seinem Ex-Kicker gute Besserung.
Doch der MSV zeigte sich nicht geschockt und übernahm das Kommando. Die Konsequenz : Erste Chancen für Srdjan Baljak und Olcay Sahan. Es folgte die dickste Möglichkeit für die Zebras, nachdem Pappas die Kugel im Strafraum gegen Sahan verlor und der Trojan bediente, der aber aus zehn Metern an Pirson scheiterte. Fast im Gegenzug die Führung für RWO. Grote flankte - als alle mit einem Schuss rechneten – auf König, der nahm den Ball volley und verzog nur um Haaresbreite. Es war der Weckruf für die Hausherren, die nur zwei Minuten später die Dreifach-Gelegenheit hatten.
Erst parierte David Yelldell gegen König, dann musste Mike Terranova das Tor machen. Als König ihn dann versenkte, entschied der Schiriassistent im Vorfeld des Treffers auf Foul von Terranova gegen Benjamin Kern. Dann wieder der MSV: Aber Pirson lenkte den Kopfball von Goran Sukalo über die Latte (44.).
Nach der Pause trat dann die große Langeweile auf. Chancen gab es fast keine mehr. Der Ball war fast nur noch in der Luft. Stockfehler waren an der Tagesordnung. Dementsprechend blieb es beim 0:0. Eine Punkteteilung, die dem MSV gar nichts bringt und für RWO bedeutet das torlose Remis einen Zähler für die Moral. Das von Schneider erhoffte Ausrufezeichen zum Start gab es allerdings auch nicht.